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Grüne Woche in Berlin Grüne Woche in Berlin: Ziegenhof Pfeiffhausen vertritt Mansfeld-Südharz

Von wladimir Kleschtschow 12.01.2016, 18:26
Sie liefern den „Rohstoff“ für verschiedene Käsesorten in Bio-Qualität und pflegen die Landschaft.
Sie liefern den „Rohstoff“ für verschiedene Käsesorten in Bio-Qualität und pflegen die Landschaft.  Fotos (2): Jürgen Lukaschek Lizenz

Pfeiffhausen - Für den Ziegenhof Pfeiffhausen kommt die Grüne Woche eigentlich zur falschen Zeit. Denn der Hof ist in Berlin dabei und will dort mit seinen Produkten sich und den Landkreis würdig präsentieren. Und gerade jetzt ist die Ziegenmilch, aus der hier vieles in der eigenen Käserei hergestellt wird, etwas knapp. „In diesem Jahr haben uns die Ziegen ein wenig in Stich gelassen“, sagt Geschäftsführerin Brigitte Voigt. Doch bald geht das Zickeln los und dann ist es mit dem Engpass schnell vorbei.

Sonderfall von hoher Priorität

Die Messe in Berlin, die am Freitag beginnt, ist für Pfeiffhausener ein Sonderfall von hoher Priorität. Dafür ist Milch vorhanden. Vor allem, um gut 300 Packungen eines Produktes herzustellen, das erst vor kurzem kreiert wurde und in Berlin erstmals in den Verkauf kommt. Es handelt sich um den „Mansfeld-Südharz-Dreier“ - eine Packung mit drei verschiedenen Frischkäse-Sorten, die die größten Städte des Landkreises symbolisieren.

Um in die Käserei des Hofes zu gelangen, muss der Besucher strenge hygienische Regeln einhalten. Hände waschen. Sterile Einweg-Kleidung überziehen. Das gilt auch für die Füße: Die Schuhe einfach an einem Abtreter vom Straßenschmutz zu befreien reicht nicht.

Erst dann geht die Tür zum Produktionsbereich auf. Corina und Bernd Remde fühlen gerade den „Dreier“ in runde Plasteschälchen ab, in jede 150 Gramm. „Sangerhäuser Rose“, verkündet der Aufkleber an der einen. Das steht für die Rosenstadt Sangerhausen. Der Käse drin ist schwachrosa und enthält Rosenextrakt. Rötlich ist der Inhalt des Schälchens „Hettstedter Kupfer“. Diese Sorte enthält die meisten Zutaten: Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie, Tomate, Chili...

Die Stadt Eisleben wird mit dem „Eisleber Schiefer“ repräsentiert - als Symbol für den Bergbau. Der Käse ist grau. Tomate und Basilikum sind drin verarbeitet.

Wo kommt die graue Farbe eigentlich her? „Von der Asche“, sagt Tobias Fritzsche. Er ist seit kurzem Prokurist des Landgutes. Dessen Besitzer Wilfried Voigt will das Ruder irgendwann in jüngere Hände geben und baut den jungen Mann ziergerichtet auf. Fritzsche macht zur Zeit seine Molkerei-Meisterausbildung. Er ist es, der den „Mansfeld-Südharz-Dreier“ kreiert hat. Die Asche, die in den Käse kommt, ist nicht irgend ein beliebiges Verbrennungsprodukt. „Sie kommt aus Frankreich und wird aus Pflanzen speziell für Lebensmittel produziert “, erklärt der Prokurist.

"Dreier" wird in Berlin verkauft

Brigitte Voigt bietet eine Kostprobe an - je ein Teelöffelchen von allen drei Sorten. Welche schmeckt besser? Das ist individuell und soll hier nicht verraten werden. Jeder, der will, kann es selbst probieren und sein Urteil bilden. Der „Dreier“ wird in Berlin verkauft.

Wer nicht zur Grünen Woche fährt, muss ein wenig warten. Nach der großen Messe soll die neue Kreation auch im Hofladen in Pfeiffhausen zu haben sein. „Die Grüne Woche wird der erste Verbraucher-Test für den Dreier sein“, so Fritzsche. Verläuft er gut, wird mehr produziert. Für Käseliebhaber und für Besucher, die ein besonderes Souvenir mitnehmen wollen. (mz)

Eisleben, Hettstedt, Sangerhausen: Brigitte Voigt mit frisch abgefültem Käse.
Eisleben, Hettstedt, Sangerhausen: Brigitte Voigt mit frisch abgefültem Käse.
Jürgen Lukaschek Lizenz