Geplanter Verkauf Geplanter Verkauf: MKM betont: Standort Hettstedt steht nicht zur Disposition

Hettstedt - Nach dem Bekanntwerden des geplanten Verkaufs der Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM) an den Konkurrenten KME und den daraus resultierenden Diskussionen hat sich das Hettstedter Traditionsunternehmen abermals öffentlich geäußert. Der Standort Hettstedt stehe nicht zur Disposition, sagte Pressesprecher Tobias Weitzel am Freitag der MZ.
MKM gehe selbstbewusst in die geplante Partnerschaft. „Wenn die Übernahme tatsächlich wie erwartet abgeschlossen wird, gibt es keinen Zweifel daran, dass das Werk Hettstedt als großer, integrierter Produktionsstandort auch in einem gemeinsamen Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen wird“, sagte Weitzel.
Bürgermeister Kavalier zeigte sich besorgt über geplanten MKM-Verkauf
Mit dem Statement reagierte das Unternehmen auch auf Äußerungen des Hettstedter Bürgermeisters Danny Kavalier (CDU). Dieser hatte sich besorgt gezeigt über die mögliche Übernahme von MKM durch die niedersächsische KME-Gruppe und dabei von einem „Raubbau im Osten“ gesprochen. Außerdem sagte er, dass die Nachricht vom geplanten Verkauf für Verunsicherung in Hettstedt gesorgt habe.
Von einem „Raubbau Ost“ könne nicht die Rede sein, entgegnete nun MKM-Sprecher Weitzel. Schließlich habe das Unternehmen in den vergangenen vier Jahren 80 Millionen Euro in den Standort in Hettstedt investiert. Beim Zusammengehen mit KME gehe es darum, „weiter gemeinsam zu wachsen und dabei die Ertragskraft deutlich zu steigern“. Es stehe außer Frage, „dass der Standort Hettstedt durch die Kombination mit KME noch zukunftssicherer wird als heute“, so Weitzel.
Standortmarketing GmbH äußert sich optimistisch
Optimismus angesichts des geplanten Verkaufs verbreitete auch Mark Lange, Geschäftsführer der Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH (SMG). „Ich betrachte das positiv“, sagte er der MZ. Bisher gehöre MKM Ian Hannam, einem britischen Finanzinvestor. „Jetzt kommt ein klarer Produktionsinvestor aus der Branche“, sagte Lange. Er sehe keinerlei Indizien dafür, dass am Hettstedter Werk gravierende Veränderungen zu erwarten seien.
Am Freitag äußerte sich auch der MKM-Betriebsratsvorsitzende Thomas Lipsch. In der Belegschaft habe die Nachricht vom geplanten Verkauf natürlich Unruhe ausgelöst, sagte er. Es gebe jedoch auch die Hoffnung, dass mit einem möglichen Verkauf Chancen verbunden seien. „Wir müssen sehen, wo es hingeht“, sagte er.
MKM-Betriebsrat wartet auf Konzept
Die Aufgabe von Betriebsrat und Gewerkschaft sieht Lipsch in den kommenden Wochen und Monaten nun nicht zuletzt darin, die Belegschaft „umfassend zu informieren“. Man müsse allerdings zunächst abwarten, wie das Konzept für MKM genau aussehe. Er hoffe, dass ein solches bald vorliege. Lipsch, seit 1979 bei MKM, sagte, dass es nicht das erste Mal sei, dass das Unternehmen verkauft werde.
„Das Besondere ist dieses Mal, dass es an einen unmittelbaren Konkurrenten geht.“ Aussagen über mögliche Auswirkungen auf Arbeitsplätze im Hettstedter Werk könne man derzeit noch nicht treffen. Er gehe jedoch davon aus, dass die tariflichen Vereinbarungen der jüngeren Vergangenheit weiter Gültigkeit besitzen.
MKM hat rund 1.200 Mitarbeiter. Der Übernahme durch KME müssen noch die EU-Wettbewerbsbehörden zustimmen. MKM-Geschäftsführer Roland Harings ist überzeugt, dass man gemeinsam „ein starkes Unternehmen formieren“ könne. (mz)