Franke Naturstein GmbH Franke Naturstein GmbH: Technik robuster als erwartet

friedeburg/MZ - Die dramatische Situation in der Naturstein Franke GmbH, dem größten Arbeitgeber in und um Friedeburg, beginnt sich zu entspannen. Am Mittwoch sagte der für den Bereich Technik verantwortliche Geschäftsführer Peter Zawodny zuversichtlich: „Ab Freitag wollen wir wieder produzieren.“ Dann korrigierte er sich: „Freitag werden wir wieder produzieren.“
Zawodny ist, wie er sagt, heilfroh, dass 80 Prozent seiner Maschinen deutsche Fabrikate sind, weil diese im Unterschied zu anderen Erzeugnissen die Überflutung überstanden haben.
„Motor abbauen, trocknen, reinigen, zusammenbauen - funktioniert wieder“, beschrieb Peter Zawodny die Vorgehensweise und zollte der Sangerhäuser Elektrofirma Steffen Schulze Anerkennung. „Gestern Motoren hingebracht, heute abgeholt, so schnell ging das“, sagte Zawodny, dem die enorme Anspannung der vergangenen Tage noch anzumerken ist.
Denn trotz des aufopferungsvollen Einsatzes aller Helfer hatten er und und seine Frau Annegret Mittwoch früh ja erleben müssen, dass eine Sicherung der wertvollen Technik vor dem herandrängenden Wasser nicht möglich war. Genau 1.02 Meter hoch stand das Wasser in der Werkhalle, womit das Schicksal des Unternehmens besiegelt schien. Nach dem Rückzug des Wassers stellte sich aber zum Glück heraus, dass die meisten Maschinen wieder instand gesetzt werden können.
Trotzdem ist der Schaden gewaltig, er bewegt sich nach ersten vorsichtigen Schätzungen in einer Größenordnung zwischen 800 000 und 900 000 Euro, wobei mögliche Folgeschäden noch gar nicht berücksichtigt sind. „Wir wissen nicht, ob der Fußboden in unserer Ausstellung raus muss und wie das Mauerwerk in den nächsten Wochen reagiert“, sagte Zawodny, der jedoch schon an eine große Dankeschönveranstaltung für die vielen Helfer denkt, die in der größten Not mit zugepackt haben. Sobald Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, werden sie zu einer großen Party geladen.
Der Unternehmer, der seit 27 Jahren in Friedeburg lebt, hat hier mittlerweile das fünfte Hochwasser hinter sich. Jedes hat sich eingeprägt: 1988, 1994, 2003, 2011 und 2013. Doch die jüngste Flut war die schlimmste. Angesichts dieser Erfahrungen hat er wenig Verständnis, wieso im Land nicht mehr für Hochwasserschutz getan wird. Dabei zählt er auf, wofür riesige Summen ausgegeben werden „Wir fliegen zum Mond, aber wir geben zu wenig Geld für den Hochwasserschutz an Saale und Elbe aus“, kritisierte er.