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Feuerwehr-Großeinsatz bei Großörner Feuerwehr-Großeinsatz bei Großörner: Der Schinkelbau ist abgebrannt - Polizei geht von Brandstiftung aus

Von Wolfram Bahn 27.11.2016, 16:33
Der Schinkelbau in Großörner steht in Flammen.
Der Schinkelbau in Großörner steht in Flammen. Willi Horka

Großörner - Den ersten Advent haben sich die Feuerwehrleute aus dem Raum Hettstedt bestimmt anders vorgestellt. Anstatt mit der Familie, Freunden oder Bekannten bei Kerzenschein, Stolle und Kaffee einen besinnlichen Nachmittag zu verbringen, müssen rund 60 Blauröcke am Sonntag ausrücken, um einen Großbrand unter Kontrolle zu bringen.

Feuerwehr lässt Schinkelbau abbrennen

Der Schinkelbau, ein leerstehendes Gebäude der früheren Kupfer-Silber-Hütte an der Hüttenstraße im Gewerbegebiet bei Großörner, steht in Flammen.

Das stattliches Gebäude mit etwa 100 Meter Länge, 15 Metern Höhe und einer Breite von 20 Metern brennt in voller Ausdehnung, wie die Polizei später mitteilt.

Die Einsatzleitung entschließt sich aus diesem Grund, das Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen. Das zieht sich über Stunden hin.

Die Straße zwischen Großörner und Hettstedt muss zeitweise gesperrt werden. Bis weit in den Abend hinein haben die Einsatzkräfte zu tun.

Der Qualm ist kilometerweit zu sehen. Als Willi Horka mit Tochter und Enkelin von Großörner aus zum Adventsmarkt im Kolpingwerk nach Hettstedt aufbricht, entdeckt er am Himmel eine „komische Wolke“, wie er der MZ berichtet.

Er macht sich als Hobbypilot seine Gedanken über das Gebilde am Himmel, doch ein Feuer kommt ihm in diesem Moment nicht in den Sinn. Das ändert sich, als Horka mit dem Auto die Mansfelder Straße in Höhe der Dienstleistungsfirma Müller passiert.

Vor ihm taucht eine Rauchwolke auf, wie bei einem Osterfeuer. „Plötzlich roch es nach angebranntem Holz“, schildert er später seine Eindrücke. Er rollte am Gummibahnhof vorbei, stößt zurück und sieht dann die Bescherung: Der dichte Qualm kommt vom Schinkelbau auf dem Gelände der schon lange stillgelegten Kupferhütte.

Er fährt bis zum Eingang von Aluhett. Dort stehen schon mehrere aufgeregte Anwohner. Just da hört er in der Ferne das Signalhorn der Feuerwehr.

Gegen Viertel nach drei sind bei der Leitstelle in Sangerhausen mehrere Anrufe von Anwohnern eingegangen.

Feuerwehr fordert Verstärkung an

Die Einsatzzentrale alarmiert zuerst die Feuerwehren aus Großörner und Mansfeld. Sie öffnen eine Tür und erkennen das ganze Ausmaß des Brandes.

Daraufhin beordert die Leitstelle auch die Einsatzkräfte aus Burgörner, Hettstedt mit Drehleiter und Leimbach zum Brandort.

Später muss noch die Ortsfeuerwehr aus Rothenschirmbach aushelfen, weil die Schläuche nicht ausreichen. Als sich abzeichnet, dass der Großeinsatz doch länger dauern wird, beauftragt die Leitstelle die Feuerwehr aus Piskaborn, die Kameraden vor Ort mit Essen zu versorgen.

Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von Brandstiftung aus. Die genaue Höhe des Schadens konnte am Abend noch nicht beziffert werden. (mz)

Die Feuerwehr hat den Brandort bei Großörner, aus dem nur noch Qualm dringt, abgesperrt. Sie lässt das leerstehende Gebäude kontrolliert abbrennen.
Die Feuerwehr hat den Brandort bei Großörner, aus dem nur noch Qualm dringt, abgesperrt. Sie lässt das leerstehende Gebäude kontrolliert abbrennen.
Peter Kramer