Feuerwehr Burgörner Feuerwehr Burgörner: Katastrophale Mängel bei der Ausstattung

Hettstedt - Eine Tür inmitten des riesigen roten Tores öffnet sich. „Das ist unser Eingangsbereich, unsere Umkleide und auch ein bisschen Aufenthaltsraum“, sagt Klaus Hendrich, Leiter der Feuerwehr Burgörner, und tritt ein.
Feuerwehrkleidung, Stiefel und Helme befinden sich ordentlich aufgereiht an der einen Seite, auf der anderen steht ein kleiner Tisch mit Stühlen. Viel mehr Platz bleibt dann aber nicht in der zur Umkleide umfunktionierten Garage.
Fehlender Platz in der Garage
Damit auch die fünf weiblichen Wehrmitglieder eine Rückzugsmöglichkeit haben, wurde im hinteren Teil des Raumes ein schmaler Bereich durch eine Wand abgetrennt.
„Außerdem ist das mein Büro und ein kleines Lager“, sagt Hendrich. In Burgörner rückt man seit Jahrzehnten notgedrungen eng zusammen.
Auch bei der Technik sieht es nicht besser aus: An die Umkleide grenzt eine weitere Garage an, in der das 23 Jahre alte Löschfahrzeug millimetergenau zwischen Ausrüstung und Werkzeug steht.
Nur eine Toilette für die Feuerwehr
Und ein flacher Anbau am Garagenkomplex fungiert als kleiner Schulungs- und Aufenthaltsraum. Dort befindet sich auch die einzige Toilette der Wehr.
„Wir haben nur eine, für Männer und Frauen, ebenso nur eine Dusche“, erklärt der Wehrleiter. Nutzen würde die aber keiner der 25 aktiven Mitglieder. Denn bis da der letzte nach einem Einsatz an der Reihe sei, sei man längst zu Hause und von Ruß und Dreck befreit.
All diese Mängel, die auch schon die Unfallkasse Sachsen-Anhalt in einem Gutachten 2002 beanstandete, sollen bald Geschichte sein. Denn wie die Verwaltung der Stadt Hettstedt sagt, plane man, den Gebäudekomplex umfassend zu sanieren.
Stadt will nun handeln
„Derzeit schauen wir mit dem Planer, was gebraucht wird und was wie gemacht werden kann“, erklärt Susanne Stolze, Bauamtsleiterin der Stadt. Dabei wurde auch die Wehr mit ins Boot geholt.
Leiter Klaus Hendrich habe sich dafür mit der vom Land geforderten DIN-Norm, die Garagen und Räume der Feuerwehr erfüllen müssen, auseinandergesetzt und Notwendigkeiten aufgelistet.
„Wichtig wäre uns, dass wir separate Umkleidekabinen haben und auch der Sanitärbereich vergrößert wird“, sagt der Wehrleiter.
Aber auch die Stellplätze für die zwei Fahrzeuge müssten vergrößert und angepasst werden. „Es geht um wirklich notwendige Sachen und nicht um goldene Wasserhähne“, sagt Bauamtsleiterin Stolze.
Und Hendrich stimmt zu: „Wir brauchen hier nichts Großes, Teures. Wir wollen nur, dass die Situation etwas besser wird. Deswegen sind wir auch froh, dass jetzt auch an uns gedacht wird“, sagt er.
Gelder aus Förderprogramm „Stadtumbau Ost“
Möglich werden die Arbeiten jetzt, da eine kleine alte Garage, die direkt an das Feuerwehrgebäude angrenzt, zurück in den Besitz der Stadt gegangen ist.
Somit könne man nun den Bereich für die Erweiterungsarbeiten mit einplanen. Um das Projekt auch finanziell realisieren zu können, wird die Stadt beim Bund-Länder-Programm „Stadtumbau Ost“ Fördermittel in Höhe von 242.000 Euro beantragen.
Aktuell rechne die Verwaltung mit Gesamtkosten von rund 336.000 Euro für den Umbau.
Derweil ist man bei der Planung für den Neubau der Stadtwehr in Hettstedt schon einen Schritt weiter. Der Auftrag für den Rohbau wurde vergeben. (mz)