Dokumentation über Martin Luther Dokumentation über Martin Luther: Blick in das Leben des Reformators

Mansfeld - Die Moderatorin und Journalistin Petra Gerster stammt aus einer evangelisch geprägten Familie. Für sie selbst war Martin Luther immer eine Art Lichtgestalt. Doch beim genauen Hin- und Nachschauen entpuppt sich manche Geschichte über den berühmten Reformator aus Eisleben als zweifelhaft oder so nicht haltbar. Das betrifft auch den angeblichen Thesenanschlag vom 31. Oktober 1517 an der Tür der Schlosskirche in Wittenberg.
Dieser Akt der Kritik an den damals herrschenden Zuständen in der Kirche ist nicht belegbar, „und den Thesenanschlag hat es so wohl auch nicht gegeben“, weiß die 61-jährige gebürtige Wormserin heute, wie sie gegenüber der MZ sagte. Genauso wie sein Ausspruch 1521 vor Kaiser Karl V.: „Hier stehe ich und kann nicht anders“ nirgends verbürgt ist. Und auch, dass Luther aus ärmlichen Verhältnissen gestammt haben soll, wie er selbst behauptet hat, gehört ins Reich der Legenden. Das hat Petra Gerster jüngst bei einer Stippvisite in Mansfeld erfahren. Dort, im neuen Luther-Museum, kann man anhand von Fundstücken aus einer Abfallgrube am Elternhaus sehen, wie wohlhabend seine Familie war.
Und das alles schildert die Moderatorin in der ZDF-Dokumentation „Martin Luther - Petra Gerster auf den Spuren des Reformators“. Die Dreharbeiten dazu gingen im Februar auch in den Lutherstädten Mansfeld und Eisleben über die Bühne. Als Experten hatte Gerster den Landesarchäologen Harald Meller vor dem Mikrofon. Er berichtet über die sensationellen Ausgrabungen am Elternhaus in Mansfeld. Mit der Ausstellung „Fundsache Luther“ in Halle hatte er weltweit für Aufsehen gesorgt. (mz)
Die Dokumentation zu Luther läuft Karfreitag um 19.30 Uhr im ZDF.