Bäckerei Morgenstern in Eisleben Bäckerei Morgenstern in Eisleben: Der Christstollen mit Gütezertifikat

Eisleben - In der großen Produktionshalle der Bäckerei Morgenstern riecht es verführerisch nach warmem und süßem Teig. Schon jetzt laufen die ersten Vorbereitungen für die bevorstehende Weihnachtszeit.
Seit etwa zwei Wochen werden die Christstollen in dem Gewerbegebiet in Helbra nun schon gebacken. Mit diesen will der Eisleber Traditionsbetrieb auch wieder an einer öffentlichen Stollenprüfung teilnehmen.
Insgesamt 20 Betrieben lassen in diesem Jahr ihre Stollen bei der öffentlichen Prüfung des Landesinnungsverbandes des Bäckerhandwerks Sachsen-Anhalt Ende des Monats unter die Lupe nehmen.
Stollen nach altem Familienrezept
Die Eisleber Bäckerei Morgenstern tritt als einzige aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz an. Bereits seit rund zehn Jahren lässt Bäckereimeisterin Karin Corente ihre beiden Christstollen dort schon bewerten.
Ihre Stollen aus Hefeteig fertigt sie nach einem alten Familienrezept ohne Form. Gerade wird der Stollenteig abgewogen. Danach wird er mit einem Stollenholz geformt und gefaltet und auf einem Blech verteilt.
„So hat die schon mein Großvater hergestellt“, erzählt Karin Corente. Gegründet wurde die Bäckerei Ende des 19. Jahrhunderts von ihrem Urgroßvater in Röblingen, erzählt die 63-Jährige. Nachdem die Stollen aus dem Backofen kommen, werden sie komplett mit flüssiger Butter eingestrichen und mit Zucker bestreut.
„Zum Schluss kommt dann noch Puderzucker drauf.“ Nun muss die Stolle noch rund eine Woche durchziehen, bevor sie in die Filialen kommen.
Zur Stollenprüfung nach Magdeburg
Ab November werden „Morgensterns Beste“, also eine Butterstolle mit Rosinen und Mandel, hergestellt. Erst Ende November beginnt die Produktion der reinen Mandelstollen.
Der Stollen gehört für viele Familien einfach zur Weihnachtszeit dazu. In vielen Bäckereien und in Supermärkten gibt es diese Backware zu kaufen.
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„Die halten sich einfach nicht so lange“, erzählt Karin Corente. Ihre zwei Sorten nimmt die Bäckereimeisterin mit zur Stollenprüfung nach Magdeburg.
Diese findet am 26. November im Allee-Center statt. Ein weiterer Termin ist in Stendal. Insgesamt 51 Stollen werden dann einem Sachverständigen des Deutschen Brotinstitutes präsentiert.
Die Backware wird dabei nach einem festgelegten Schema beurteilt. „Es geht einmal um die Qualität des Teiges und natürlich auch den Geschmack“, erzählt Karin Corente.
„Es ist auch immer eine interessante Veranstaltung“, sagt sie. „Man kann auch mal schauen, was die anderen Kollegen so machen.“ Nach der Prüfung erhalten die Stollenbäcker dann Zertifikate mit Noten. „Ich hoffe natürlich, dass wir auch dieses Jahr wieder gute Bewertungen bekommen werden.“ (mz)
