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06456 06456: Postleitzahl für Einheitsgemeinde Arnstein steht fest

Von Anke Losack 10.04.2017, 15:00
Das Verwaltungsgebäude der Einheitsgemeinde Stadt Arnstein in der Eislebener Straße in Quenstedt
Das Verwaltungsgebäude der Einheitsgemeinde Stadt Arnstein in der Eislebener Straße in Quenstedt Winterfeld

Arnstein - Die Würfel für eine einheitliche Postleitzahl in der Stadt Arnstein sind gefallen. Ab 1. Juli dieses Jahres soll in der gesamten Einheitsgemeinde die 06456 gelten - also die Postleitzahl, die seit einigen Jahren der Arnsteiner Ort Sandersleben (Anhalt) hat. Die Mehrheit des Stadtrates hat sich dafür ausgesprochen. Und damit auch dafür, dass rund 1.200 der etwa 6.000 Einwohnern von Arnstein ein Umschreiben der Postleitzahl erspart wird.

Straßenumbenennung in Einheitsgemeinde erfolgt zum 1. Juli

In der im Jahr 2010 entstandenen Einheitsgemeinde soll zum 1. Juli eine groß angelegte Straßenumbenennung durchgeführt werden, da es mehr als 50 doppelte Straßennamen gibt. Bürger drängten darauf, weil sie Probleme mit der Postzustellung haben. Zudem ist es im Sinne des Gesetzgebers, Irreführungen durch doppelte Vergabe von Straßen zu vermeiden.

Im Zuge der Straßenumbenennung will die Stadt auch gleich eine einheitliche Postleitzahl für die gesamte Einheitsgemeinde herbeiführen. Derzeit gelten drei verschiedene. Und zunächst sah es so aus, dass keine davon als diejenige, die für die gesamte Gemeinde soll, in Frage kommt.

Von der Deutschen Post, die die Postleitzahlen vergibt, sind Zahlen zwischen 06334 bis 06337 vorgeschlagen worden. Die 06336 kam in die engere Wahl. Dann aber brachte Stadtrat Bernd Papke von der Gemeinschafts-Fraktion-Arnstein (GFA) die Postleitzahl 06456 seines Heimatortes ins Rennen. Bürgermeister Frank Sehnert (parteilos) gab ihm in der Stadtratssitzung im Februar noch wenig Hoffnung darauf, dass diese Zahl für die gesamte Gemeinde gelten könnte. Das habe die Post ihm schon mündlich mitgeteilt. In einer schriftlichen Erklärung sei das Ergebnis allerdings anders gewesen, wie Sehnert in der jüngsten Ratssitzung sagte. Die 06456 sei auch möglich. Die Stadträte standen nun also vor der Entscheidung - 06336 oder 06456.

Mehrheit des Stadtrates befürwortet neue Postleitzahl

„Es geht nicht darum, dass Sandersleben die Postleitzahl behält, sondern darum, die Kosten für die Bürger und die Verwaltung so gering wie möglich zu halten“, begründete Papke seinen Vorstoß. Andreas Zaretzke, Ortsbürgermeister von Harkerode, hat mit der Postleitzahl 06456 offenbar ein Problem: „Die Stadt Sandersleben gibt es nicht mehr.“ Zudem meinte er: „Warum sollen 4.500 Einwohner die Umschreibung bezahlen und 1.000 nicht. Das gibt böses Blut in den Dörfern.“ Sehnert widersprach da. „Die 4.500 müssen doch so oder so bezahlen“, sagte er und fand, dass Papke ein überzeugendes Argument geliefert habe. Stadtrat Volker Geppert (Fraktion Einetal), der zugleich Ortsbürgermeister von Welbsleben ist, ging da nicht ganz mit. Er schlug vor, das Thema in die Ortschaftsräte zu geben. In Anbetracht der Zeit fand das keinen Anklang bei den Räten.

„Ich kann mit der einen Postleitzahl und der anderen Postleitzahl leben“, sagte Martin Fleischmann-Marscheider (GFA). Schließlich würden sich die Einwohner nicht über die Postleitzahl, sondern über den Namen der Stadt identifizieren. „Warum sollten wir 1.000 Leuten nicht ermöglichen, keine Kosten der Umschreibung zu haben“, fügte er an. Bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen wurde die 06456 von der Mehrheit des Stadtrates befürwortet.

Eine endgültige Entscheidung scheint nun auch bei den Straßennamen gefallen. Widersprüche, die nach der amtlichen Bekanntmachung einer Allgemeinverfügung im Amtsblatt bei der Stadtverwaltung eingegangen waren, wurden im Stadtrat behandelt. Jeweils einer aus Sandersleben und einer aus Welbsleben wurden abgelehnt. Einem Widerspruch aus Bräunrode allerdings, in dem sich Einwohner gegen die Umbenennung der Hauptstraße in Popendieker Straße wehrten, wurde stattgegeben. Die Hauptstraße in Bräunrode wird also ab 1. Juli Bräunröder Hauptstraße heißen. (mz)