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Letzter Schultag Zwischen Party und Wehmut: Halles Abiturienten feiern auf der Ziegelwiese

Vor der Prüfungsphase muss nochmal gefeiert werden: Am Freitag lassen es die Abiturienten in Halle auf der Peißnitz nochmal krachen. Auch OB Vogt will später vorbeischauen.

Von Denny Kleindienst und Simon Ecker Aktualisiert: 28.03.2025, 19:05
Abiturienten feiern auf der Ziegelwiese in Halle.
Abiturienten feiern auf der Ziegelwiese in Halle. Foto: Denny Kleindienst

Halle (Saale)/MZ. - Am letzten Schultag der Abiturienten rückte die Feuerwehr im Lyonel-Feininger-Gymnasium an. Allerdings nicht, weil die Abiturienten es übertrieben hätten. Stattdessen hatte ein Experiment im Chemieraum dazu geführt, dass der Feueralarm ausgelöst wurde, wie Schulleiter Jan Riedel später erzählte und selbst schmunzeln musste.

Denn das Signal der Feuerwehr und die Musik der feiernden Schüler auf dem Schulhof seien dann akustisch ineinandergeflossen. Doch auch im Chemieraum musste kein Feuer gelöscht werden, so Riedel.

Am Feiniger-Gymnasium ist der diesjährige Abijahrgang indes erst der dritte in der noch recht jungen Geschichte des Gymnasiums. Nach Auskunft des Landesschulamtes sind in an den Schulen in Halle insgesamt 852 Prüflinge zu den diesjährigen Abiturprüfungen zugelassen. Sie verteilen sich auf öffentliche Gymnasien und Gesamtschulen (660 Prüflinge), freie Schulen (120) und das Berufliche Gymnasium (72).

Abiturienten treffen sich auf der Ziegelwiese

Nachdem die Abiturienten den Freitag an ihren jeweiligen Schulen zubrachten, diese meist auch schmückten und umgestalteten, kamen sie am Nachmittag zur üblichen großen Sause auf der Ziegelwiese zusammen. Dort wummerte vom Nachmittag an der Bass und schallte die Musik über die große Freifläche. Und auch der Alkoholpegel dürfte spätestens von da an bei den feiernden Jugendlichen merklich gestiegen sein.

Maria und Lina von der KGS Wilhelm von Humboldt war es wichtig, noch einmal mit den Freunden aus dem Jahrgang zusammen zu kommen.
Maria und Lina von der KGS Wilhelm von Humboldt war es wichtig, noch einmal mit den Freunden aus dem Jahrgang zusammen zu kommen.
Foto: Denny Kleindienst

Das Ordnungsamt sicherte die große Abifete ab, auch zahlreiche Streetworker und Sozialarbeiter mischten sich unter die Abiturienten. So hatte etwa Sina Baumann von der Villa Jühling, einem freien Träger der Jugendhilfe in Halle, einen Korb mit Obst, Müsliriegeln, Chips aber auch Kondomen bei sich, aus dem die Jugendlichen sich bedienen konnten.

„Die wollen feiern“, sagte die Sozialarbeiterin auf MZ-Nachfrage, man wolle aber aufpassen, dass es ein sicheres Feiern sei.

Was waren die Abi-Mottos in diesem Jahr?

Zum Spaß gehört auch das Abimotto eines jeden Jahrgangs. Die Mottos in diesem jahr lauteten mal schlicht „Abiagra“ (Thomas Müntzer Gymnasium) und mal etwas länger „Adios Amigos – 12 Jahre Siesta, jetzt Fiesta“ (KGS Wilhelm von Humboldt) oder „Abi Kini 2025 – knapp, aber passt schon“ (Elisabeth-Gymnasium).

Viele Abiturienten trugen die extra für den letzten Schultag bedruckten Klamotten.
Viele Abiturienten trugen die extra für den letzten Schultag bedruckten Klamotten.
Foto: Denny Kleindienst

Die meisten Abiturienten erklärten auf Nachfrage, ihnen gehe es an diesem Tag darum, Spaß zu haben, sich gut zu fühlen sowie „die letzten zwölf Jahre zu zelebrieren“, wie die 17-jährige Rahel sagte.

Die 18-jährige Maria sprach von einem „sehr schönen Tag vor den großen Prüfungen“, und die gleichaltrige Lina ergänzte, „bevor man getrennte Wege geht“. Ein bisschen Wehmut, so Lina, sei schon dabei.

Obst, Müsliriegel oder Kondome: Sozialarbeiterin Sina Baumann hatte alles in ihrem Korb. Die Abiturienten konnten sich bedienen.
Obst, Müsliriegel oder Kondome: Sozialarbeiterin Sina Baumann hatte alles in ihrem Korb. Die Abiturienten konnten sich bedienen.
Foto: Denny Kleindienst

Auch Halles neuer Oberbürgermeister und vorheriger Lehrer am Elisabeth-Gymnasium Alexander Vogt (parteilos) wollte noch bei der Abifete auf der Ziegelwiese vorbeischauen.