Zweiter Wegweiser-Versuch
Halle/MZ. - "Ich bin froh, dass die Wegweiser noch rechtzeitig aufgestellt werden", sagt Meyer-Mertel, dessen Stadtmarketing GmbH in die Erarbeitung des Konzepts einbezogen war. Aufgestellt werden die Schilder zurzeit vom Bauhof des Tiefbauamtes. "Die meisten sind schon da. An einigen Punkten sind noch Bauarbeiten im Gange. Da müssen wir noch warten", erläutert Mitarbeiter Eberhard Kreher. So beim Marktplatz, in dessen Umfeld sich die Wegweiser konzentrieren. Gleich an sieben Straßen, die auf den Markt einmünden, sollen Besucher künftig Orientierung finden. Auf den 15 Zentimeter breiten und 80 Zentimeter langen Schildern ist auch die Entfernung zum Ziel angegeben. Meyer-Mertel: "Dieser Zusatz war uns wichtig."
1998 hatte die Stadt schon einmal Wegweiser aufgestellt - 163 Schilder an 29 Standorten. Doch man hatte Pech: Anfang 2005 waren 69 Prozent aller Schilder verschwunden. Souvenir-Sammler hätten die meisten gestohlen, heißt es. Totalverlust trat auch bei 52 Prozent der damals verwendeten Edelstahl-Pfosten ein. Diebe verkauften sie vermutlich an Schrotthändler.
Das soll sich nicht wiederholen. Wertvolle Materialien werden nicht mehr verwendet. Die Schilder sind diesmal einfacher. Und bei den Pfosten wurde die Verankerung im Boden verstärkt. "Die stecken jetzt in einer Hülse, die man nicht so leicht herausbekommt", ist Kreher zuversichtlich. Kosten des neuen Leitsystems: 50 000 Euro.
Die Marketingexperten haben nicht nur in der Altstadt Orientierungsdefizite ausgemacht. Wegweiser werden auch im Umfeld von Saalepromenade, Zoo, Burg Giebichenstein und Peißnitz aufgestellt. Auf die Spielstätten der Kiebitzensteiner und Freien Komödianten (Theatrale) wird weiter hingewiesen, obwohl wegen ihrer Finanznot nicht klar ist, wie lange sie noch existieren können. Kreher nennt einen Vorteil der neuen Aufsteller: "Die Schilder lassen sich leicht auswechseln." Und sie können auch ergänzt werden, wenn Sehenswürdigkeiten nur befristet zu sehen sind."