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"Zur Rose" streicht 40 Stellen "Zur Rose" streicht 40 Stellen: Online-Apotheke aus Halle schließt ihren Versandbereich

Von Anja Förtsch 29.11.2017, 06:00
Die Lagerhalle der Apotheke Zur Rose in Halle.
Die Lagerhalle der Apotheke Zur Rose in Halle. Felix Adler

Halle (Saale) - In der Versandabteilung der Online-Apotheke Zur Rose Pharma in Halle gehen die Lichter aus. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, wird der Versandbereich Mitte 2018 geschlossen. Damit verlieren rund 40 Mitarbeiter ihre Jobs, bestätigt Lisa Lüthi, Sprecherin der Konzernmutter Zur Rose-Gruppe aus der Schweiz.

Bei derzeit rund 130 Angestellten am Standort Halle ist das mehr als jeder Dritte. Ganz aufgegeben wird die Einrichtung am Thüringer Bahnhof aber nicht.

Apotheken-Inhaber Nachtsheim: „Ich beabsichtige, altersbedingt kürzer zu treten“

Die Entscheidung, den Versandbereich in Halle zu schließen, sei vom Inhaber der Apotheke Zur Rose, Ulrich Nachtsheim, ausgegangen. „Ich beabsichtige, altersbedingt kürzer zu treten“, teilte Nachtsheim mit. Er werde sich daher aus dem Versandgeschäft zurückziehen, die öffentliche Apotheke an der Thüringer Straße werde er aber weiterführen.

Für den Versand von Medikamenten unter der Rose-Flagge ist damit aber nicht unbedingt Schluss. Die Gruppe will eine neue Versandapotheke gründen, von der aus die Kunden in Zukunft beliefert werden sollen. Standort des neuen Hauses soll in den Niederlanden sein.

Neuer Standort für Online-Apotheke: Spielen steuerliche Überlegungen eine Rolle?

Das gleiche Geschäftsmodell, nur in den Niederlanden statt in Deutschland - spielen da steuerliche Überlegungen eine Rolle? Nein, sagt Sprecherin Lüthi. Der Aufbau eines neuen Standortes in den Niederlande sei „naheliegend, da wir dort in der Region Heerlen bereits aktiv sind.“ In Heerlen sitzt die Versandapotheke DocMorris, die ebenfalls zur Zur-Rose-Gruppe gehört.

In Halle will sich die Zur-Rose-Gruppe künftig stärker auf das Geschäft als Gesundheitsdienstleister konzentrieren. Dahinter verbergen sich laut Lüthi die Bereiche Vertrieb, Service und Marketing im Apothekenbereich. Der Standort Halle bleibt damit bestehen, bestätigt auch Kathrin Grimm, Leitende Apothekerin in der Thüringer Straße. Laut Mutterkonzern soll der Standort sogar weiter ausgebaut werden.

Stellenabbau bei Online-Apotheke: Sozialplan für Mitarbeiter in Halle

Die zu entlassenden Mitarbeiter sollen ab Mitte 2018 nicht einfach auf der Straße sitzen. Für sie gibt es einen Sozialplan, sagt Sprecherin Lüthi. „Neben Angeboten zur Weiterbildung werden Umschulungsmöglichkeiten, eine Kooperation mit der Agentur für Arbeit, eine Jobbörse sowie eine aktive Qualifizierung und Begleitung von Bewerbungen bei Unternehmen in der Region unterstützt.“

Bei Zur Rose Pharma in Halle wurden bisher insbesondere die Logistik und verschiedene administrative Aufgaben für die Apotheken des Unternehmens abgewickelt. Weitere Standorte in Deutschland unterhält die Zur-Rose-Gruppe nicht. (mz)