Zukunft von Halle-Neustadt Zukunft von Halle-Neustadt: Ein Stadtteil im Brennpunkt
Halle/MZ. - Die Stadtverwaltung Halle als Eigentümer favorisiert in der Tat eine Privatisierung des Passendorfer Schlösschens . "Das ist die einzige Option, die die Stadt noch verfolgt", sagte Klaus Pankow vom Presseamt. Die Verkaufs-Ausschreibung werde zurzeit vorbereitet. Hintergrund: Das Schlösschen muss dringend saniert werden. Die Stadt hat dafür kein Geld. Heiße Diskussionen sind programmiert. Der Passendorfer Heimatbund sammelt bereits Unterschriften, um das Schlösschen als öffentlichen Treff zu erhalten.
In den vergangenen Jahren hat sich freilich schon vieles zum Positiven verändert in Neustadt. Die neue Straßenbahnlinie und sanierte Wohnblöcke sind dafür Beispiele. Doch gibt es noch etliche Problemfelder, die sicher auch auf dem MZ-Forum diskutiert werden. Bekannt dafür, den Finger in die Wunde zu legen, ist der Halle-Neustadt-Verein. Neben dem Erhalt des Passendorfer Schlösschens als Kuturtreff machen sich die Mitglieder seit langem für die Sanierung der Neustädter Passage stark. Der schlechte bauliche Zustand mindert die Attraktivität der Passage und macht den ansässigen Händlern das Leben schwer.
Neustadt verfügt über fast 68 000 Quadratmeter Handelsfläche. Ein Problem haben die Passage und die neueren Einkaufszentren gemeinsam: Der Stadtteil hat zahlreiche Einwohner und somit Kaufkraft verloren. Viele Wohnungen stehen leer. "Das macht sich auch bei uns bemerkbar", sagte der Manager des Neustadt-Centrums, Detlef Rolle. Vereine, Firmen und Stadt sind sich grundsätzlich einig, dass Neustadt als Wohnquartier attraktiver werden muss.
Große Hoffnungen sind deshalb mit der Förder-Initiative Urban 21 verbunden, von der 46 Projekte in Neustadt profitieren sollen - unter anderem die Modernisierung der Neustädter Passage.
Eine florierende Passage ist ohne eine Wiederbelebung der benachbarten und größtenteils leer stehenden Hochhaus-Scheiben sicher kaum möglich. So plädiert der Neustadt-Verein für eine Nutzung der Gebäude durch Einrichtungen der Landesverwaltung. "Dann würden sich schnell weitere Dienstleister in den Scheiben ansiedeln", so Vorsitzender Friedhelm Brüggemann.