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Zitterpartie um Finanzierung der TOOH Zitterpartie um Finanzierung der TOOH in Halle: Zahlt das Land oder nicht?

Von Silvia Zöller 17.10.2018, 10:30
Erstmal nur zielen oder gleich scharf schießen? Szene aus der Oper Fidelio in einer Art Intendantenbüro.
Erstmal nur zielen oder gleich scharf schießen? Szene aus der Oper Fidelio in einer Art Intendantenbüro. TOOH

Halle (Saale) - Die Zitterpartie um die Finanzierung der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) geht weiter: Wie in der Sitzung des Finanzausschusses am Dienstag bekannt wurde, gibt es nach wie vor keinen verbindlichen Vertrag mit dem Land, der Zuschüsse für den Bühnenbetrieb garantiert.

„Ein erster Entwurf ist da. Dieser ist gerade in Prüfung“, sagte Christian Heine, Vorstand der stadteigenen Beteiligungsmanagement-Anstalt (BMA). Dieser Entwurf, so Heine, stehe nicht im Widerspruch mit dem Wirtschaftsplan für das Jahr 2019, über den der Ausschuss zu befinden hatte. Der Plan geht bereits von einem Defizit von 1,5 Millionen Euro aus.

TOOH geht davon aus, dass sowohl das Land als auch die Stadt Halle ihre Zuschüsse für die Bühnen erhöhen

Das Problem: Die TOOH geht davon aus, dass sowohl das Land als auch die Stadt Halle ihre Zuschüsse für die Bühnen erhöhen. „Durch die Verkleinerung der Staatskapelle auf 116 Musiker erst in der zweiten Jahreshälfte ergibt sich ein struktureller Mehrbedarf in Höhe von 1,053 Millionen Euro“, ist dabei der Kern - so aufgelistet in dem Wirtschaftsplan der Bühnen Halle.

Trotz Personalreduzierungen in weiteren Bereichen, Kürzungen der Honorare und auch bei Investitionen, die in einem Sanierungskonzept für die Bühnen aufgelistet wurde, reichen die bisherigen Zuschüsse von Stadt und Land nicht aus. Summa summarum heißt es in dem Papier, dass möglichweise rund eine Million Euro an der Stadt hängen bleibt - selbst bei einer Erhöhung der Landesförderung von rund 9 Millionen Euro auf knapp 10,5 Millionen.

TOOH mit rund 3 Millionen Euro an Einnahmen

Jedoch rechnet die GmbH mit rund 3 Millionen Euro an Einnahmen durch Kartenverkauf und Gastspiele sowie Erlöse aus dem Programmhefteverkauf oder Garderobengebühr. Rund 208.000 Besucher werden 2019 in 970 Vorstellungen der Oper, Staatskapelle, dem Neuen Theater, dem Thalia und dem Puppentheater erwartet.

Mit Zähneknirschen stimmt der Finanzausschuss dem Wirtschaftsplan bei einer Enthaltung zu. Johannes Krause (SPD) mahnte an: „Wir sollten den Wirtschaftsplan auf alle Fälle beschließen, denn es ist auch ein Signal in Richtung Land.“ Das würde dann wahrscheinlich auch zahlen. Der Vorschlag von Tom Wolter (Mitbürger), dem Plan unter dem Vorbehalt zuzustimmen, dass ein Fördervertrag mit dem Land abgeschlossen wird, fand keine Mehrheit. (mz)