1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Zeremonieller Spatenstich: Zeremonieller Spatenstich: Autohaus an der Huttenstraße erweitert Verkaufsfläche

Zeremonieller Spatenstich Zeremonieller Spatenstich: Autohaus an der Huttenstraße erweitert Verkaufsfläche

Von Detlef Färber 25.07.2019, 09:30
Das Ziel fest im Blick: Beim ersten Spatenstich war schon ein Bild dessen, was hier entstehen soll, zu sehen.
Das Ziel fest im Blick: Beim ersten Spatenstich war schon ein Bild dessen, was hier entstehen soll, zu sehen. Franz Ruch

Halle (Saale) - Die guten Nachrichten für die Branche wie für die Autofahrer waren zuletzt eher dünn gesät. Für „des Deutschen liebstes Kind“, wie es einst liebevoll ironisch genannt wurde, sind offenbar schwierige Zeiten angebrochen - und auch politisch steht es mächtig im Gegenwind, das Auto, ungeachtet des bedeutenden Anteils, den die gesamte Automobilwirtschaft samt Zulieferindustrie an der Erwirtschaftung des Wohlstands im Lande und der Erhaltung der hiesigen Arbeitsplätze auch weit über diese Branche hinaus hat.

Autohaus an der Huttenstraße erweitert Verkaufsfläche

Angesichts solcher Dramatik gab es am Dienstag ein Hoffnungszeichen fürs Auto wie für die Verfechter der automobilen Selbstbestimmung. In einem der traditionsreichsten Autohäuser der Stadt gab es einen „ersten Spatenstich“ für eine bedeutende Erweiterung der Verkaufsfläche. Die Rede ist vom „Autohaus Huttenstraße“, das im Jahr 1991 aus einer Trabant-Werkstatt hervorgegangen war. Mit am Ball auch damals schon Michael Knabe aus Nordrhein-Westfalen, der heute geschäftsführender Gesellschafter des Autohauses ist, das seit 1993 Vertragshändler von Volkswagen (VW) ist und zusätzlich.

Seit 1998, auch den Handel mit Autos der Marke Audi als regionaler Vertragshändler betreut. Parallel dazu ist zu alledem die Mitarbeiterzahl seit der Wende von 23 auf derzeit 120 angewachsen, was nun auch zu einem Handlungsbedarf geführt habe, wie der Chef des Hauses, Michael Knabe, anlässlich des zeremoniellen Spatenstichs für seinen Erweiterungsbau verkündete.

Neue Verkaufsfläche: 1200 Quadratern Verkaufs- und Büroflächen

Genauer gesagt soll der Neubau nun eine Trennung des Handels mit den Autos beider Marken ermöglichen. Am bisherigen Standort, dem Glasbau samt Werkstätten an der Huttenstraße, werde der Handel mit und der Service für VW beheimatet bleiben, während nun direkt an der Merseburger Straße - und von dort aus erreichbar - das „Audi-Zentrum Halle-Süd“ gebaut wird. Die Rede war von insgesamt 1200 Quadratern Verkaufs- und Büroflächen, die nun neu entstehen sollen auf einem teils hinzugekauften und teils durch Flächenaustausch entstandenen Gelände - einer Brache.

Das neue und das alte Gelände grenzen dabei fast aneinander, getrennt werden sie nur durch die dem Fußgänger- und Radfahrverkehr vorbehaltene ehemalige Hafenbahntrasse. Die Entscheidung für die nun in Gang gesetzte Investition sei vor einem Jahr gefallen, so Firmenchef Knabe - und: „Ja, ich denke, ich würde es wieder so tun“, sagt er mit Blick auf die aktuelle Situation - und verweist auf die Zukunftsfähigkeit: „Ich mache das auch für meinen Sohn und die einjährige Enkelin“, so das zuversichtliche Statement des Autohändlers.

Im Jahr 2018 bezifferte sich der gesamte Umsatz des Autohandels bei Neuwagen laut „Statista“ deutschlandweit auf 107 Milliarden Euro, davon entfielen 66,5 Milliarden auf neue Pkw, hinzu kommen 82 Milliarden Euro beim Handel mit Gebrauchtwagen. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland belief sich für den gleichen Zeitraum auf 3,39 Billionen Euro.

Große Rolle in den Planungen spiele auch die E-Mobilität

Und Anlass zu solchem Optimismus dürfte durchaus auch die Anwesenheit von Halles Oberbürger Bernd Wiegand (parteilos) und dessen tatkräftige Hilfe beim ersten Spatenstich gegeben haben. Wiegand nannte das Autohaus ein „Wachstumsunternehmen für Halle“ und erklärte, dass man sich weiter für solche „Bestandsunternehmen“ einsetzen wolle.

Eine große Rolle in den Planungen spiele auch die E-Mobilität, sagte Autohaus-Chef Knabe, der auch fünf Ladepunkte für elektrisch betriebene Autos auf dem Gelände plant. Ob etwa auch die Stadtverwaltung dann zu den Abnehmern solcher Autos gehören könne? Hier zeigte sich der OB freilich skeptisch: Die seien für die Stadt noch zu teuer, sagte der Rathaus-Chef: „Das dürfen wir gar nicht.“ (mz)