1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Berliner dreht Youtube-Video: Youtube-Video in Halle (Saale) gedreht: So viel Charme haben Halles Straßenbahnen

Berliner dreht Youtube-Video Youtube-Video in Halle (Saale) gedreht: So viel Charme haben Halles Straßenbahnen

Von Detlef Färber 08.09.2017, 09:11
Christoph-Lucas Hütter in seinem Element. Der Kameramann dreht Stadtfilme mit Bahnen als Mittelpunkt.
Christoph-Lucas Hütter in seinem Element. Der Kameramann dreht Stadtfilme mit Bahnen als Mittelpunkt. Privat

Halle (Saale)/Berlin - Sonst ist sie dazu da, Mittelpunkte anzufahren: Leute zum Beispiel dorthin zu bringen, wo es was zu sehen gibt. Die Rede ist von der halleschen Straßenbahn. Doch dieser Tage wird sie mal selbst zum Mittelpunkt - und zwar weit überregional: für 25.000 Leute, also mehr, als im halleschen Stadion Platz finden würden. So viele Leute haben nämlich auf der Internetplattform Youtube einen Film geklickt und also angeschaut, der sich buchstäblich um Halles Straßenbahn dreht.

Gedreht hat ihn allerdings kein Hallenser, sondern ein Berliner Kameramann - freilich einer mit einem familiären Halle-Bezug. Christoph-Lucas Hütter heißt der in Thüringen geborene Künstler, dessen Eltern und dessen Bruder an der hiesigen Kunsthochschule Burg Giebichenstein studiert haben und mit der halleschen Galeristin Ursula Niedrig („Kunst im Keller“) befreundet sind.

Halle (Saale) und seine Straßenbahn: Berlin filmt die Saalestadt aus ungewöhnlichem Blickwinkel

Kein Wunder also, dass Hütter nicht nur sein Herz für Halle entdeckt, sondern auch einen Blick für den speziellen Charme der Saalestadt entwickelt hat. Und von da an ist bei einem professionellen Kameramann der Weg zu einem Film nicht mehr weit. Und dieser nur viereinhalb Minuten lange Streifen offenbart gleich von Beginn an eine ganz frische, unverbrauchte Sicht auf die Stadt, die die übliche Händelstadt-Perspektive nur streift und in schönem, rasantem Bahntempo Halle-Kostproben entlang des 87 Kilometer langen Schienennetzes der 15 hiesigen Bahnlinien vor Augen führt.

Dabei hat es dem Filmer insbesondere die Kurvenstrecke der Großen Ulrichstraße mit ihrem unvergleichlich dichten Altstadtflair angetan. Das inszeniert er aus vielen Blickwinkeln.

Youtube-Video von Straßenbahn-Fan Christoph-Luca Hütter fängt Halle-Flair pur ein

Kurz eingespielt wird natürlich auch eine kleine Auswahl der wichtigsten halleschen Sehenswürdigkeiten links und rechts der Schienen, und sogar ein paar kurze Momente des Verschnaufens an der Saale hellem Strand samt einem tiefem Blick in die Augen eines Peißnitz-Bibers sind in der Kürze der Zeit noch drin: Halle-Flair pur also, das die sich zuweilen auch kreuzenden Bahnen mit einer besonderen Dynamik und Modernität aufladen.

Hütter ist natürlich ein ausgesprochener Straßenbahn-Fan. Und sein Halle-Film aus der Bahn-Perspektive ist nicht sein einziger dieser Art. Über 30 sind es bislang, die der 37-Jährige vor allem in deutschen Städten gedreht und auf seiner Plattform „Tramagic“ präsentiert hat. Doch die gefilmte Halle-Tour, so sagt der Berliner, sei, insbesondere unter seinem Bahnaspekt, die schönste von allen.

Werbung für Halle (Saale): Können Stadt und Havag aus dem Straßenbahn-Streifen etwa machen?

Was wohl auch an Halles Straßenbahn-Historie liegt, denn vor 126 Jahren soll - vermutlich vom Riebeckplatz aus - die allererste „Elektrische“ Europas abgefahren sein: Ein Pfund, mit dem Halle und der hiesige Verkehrsbetrieb Havag - auch dank des rührigen Vereins der Freunde historischer Straßenbahnen und dessen eindrucksvoller Sammlung attraktiver und funktionstüchtiger alter Bimmelbahnen - wuchern kann.

Aber vielleicht sogar noch mehr wuchern könnte? Für Stadtmarketing-Chef Stefan Voß ist derlei immer eine Überlegung wert. Kein Wunder also, dass er von Christoph-Lucas Hütters Film sehr angetan ist. Deshalb wolle er auf diesen Streifen auch auf der Plattform „Halle-Lobbyisten“ aufmerksam machen. (mz)

Halle auf einen Blick: alte Türme und neue Bahnen.
Halle auf einen Blick: alte Türme und neue Bahnen.
Christoph-Lucas Hütter