Wohngebiet Silberhöhe Wohngebiet Silberhöhe: Bienen ziehen in den Süden Halles

Halle (Saale)/MZ - Ein einzigartiges Projekt beginnt am Freiatag auf der Silberhöhe: Auf einem Grundstück der Wohnungsgenossenschaft Frohe Zukunft am Parkplatz Schilfstraße/Riedweg werden sechs Bienenvölker angesiedelt. „Waldstadthonig“ sollen sie produzieren. Die Intension stammt von den Mitgliedern des Forums Silberhöhe - einem Zusammenschluss verschiedener Personen, Firmen und Wohnungs-Unternehmen, die sich dafür einsetzen, das Viertel durch unterschiedlichste Aktionen und Projekte aufzuwerten und das Vorhaben „Waldstadt“ voranzubringen.
Der Stadtrat hat 2001 ein Neuordnungskonzept für die Silberhöhe beschlossen. Nötig wurde das wegen zahlreicher nach Abriss brachliegender Grundstücke, für die ein neues Nutzungsmodell entwickelt wurde.
Es sieht eine abgestufte Renaturierung vor, die von einem parkartigen Stadtwald im zentralen Grünzug bis zum Landschaftsraum der Saale und der Weißen Elster reicht.
Dirk Neumann, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Freiheit, und der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf, die gemeinsam mit der halleschen Linke-Stadträtin Ute Haupt zu den führenden Köpfen des Forums Silberhöhe gehören, sind sicher, dass die Idee mit dem Waldstadthonig ankommen wird. „Sie wurde ja von Bewohnern an das Forum herangetragen und hat sofort Befürwortung gefunden“, sagt Keindorf.
Als Verbündete fand man die Imkerei „Mathilde“ aus Ammendorf und die WG Frohe Zukunft. Während die WG die Fläche für das neue Domizil der Bienen zur Verfügung stellt, bringen die Imker Michael und Ernst Zittlau heute sechs ihrer 30 Völker vom bisherigen Standort in der Äußeren Kasseler Straße auf die Silberhöhe. Von hier aus werden die insgesamt etwa 180 000 Bienen ausschwärmen, um zunächst vorrangig in der Elsteraue Nektar zu sammeln, der auf der Silberhöhe zum „Waldstadthonig“ wird. Künftig soll es allerdings so sein, dass die Bienen mehr Blüten als zurzeit noch direkt auf der Silberhöhe finden.
Wann gibt es den ersten Honig? Lesen Sie weiter auf Seite zwei.
Zu diesem Zweck ist geplant, aus mehreren Grünflächen, die bisher von Rasen bedeckt sind, Blühwiesen werden zu lassen. Entsprechende Samen stellt der Toom-Baumarkt zur Verfügung, zunächst sollen sie Dirk Neumann zufolge Wiesen am Hohen Ufer, in der Schilfstraße und in der Genthiner Straße zu Blühinseln werden lassen.
Befürchtungen, die Sicherheit von Bewohnern auf der Silberhöhe könnte durch die Bienen beeinträchtigt werden, gebe es nicht, meint Neumann. Der Standort sei zusammen mit den Imkern im Blick auf die Flugrichtung der Tiere ausgesucht worden. „Aggressiv werden Bienen nur, wenn man zu dicht an die Behausungen herankommt“, sagt Michael Zittlau. Dem soll durch einen Zaun vorgebeugt werden. Den ersten Waldstadthonig wird es voraussichtlich Ende Mai kommenden Jahres geben. Zu erwarten sind ungefähr 300 Kilo. „So schmeckt Halles Süden, wird man dann sagen können“, meint Dirk Neumann.
Auch im Hort Bäumchen im Begegnungszentrum „Schöpfkelle“ in der Hanoier Straße findet das Projekt „Waldstadthonig“ Zustimmung. Leiterin Ute Weigt wird heute mit Ferien-Kindern dabei sein, wenn die neuen Silberhöhen-Bewohner Einzug halten. „Wir freuen uns auf die Bienen“, sagt sie, „und natürlich auch auf den Honig aus unserer Gegend.“ Für die Kinder sei das wieder ein Stück mehr Natur, das man beobachten kann.