"Woche der Ausbildung" "Woche der Ausbildung": Für den eigenen Nachwuchs
Kabelsketal/Landsberg/MZ - Die Firmen Dögel GmbH im Gewerbegebiet Dölbau in Kabelsketal sowie die ELH Eisenbahnlaufwerke Halle GmbH & Co. KG, die ihren Sitz im Gewerbegebiet Queis hat, engagieren sich in besonderer Weise für die Ausbildung junger Menschen. Im Rahmen der gegenwärtig stattfindenden „Woche der Ausbildung“ im Agenturbezirk der Agentur für Arbeit wurden die beiden Betriebe mit dem Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit geehrt.
Eine gute Ausbildung ist für Firmen das beste Mittel, selbst etwas gegen den drohenden Fachkräftemangel zu tun. Zunehmend schauen sie bei den Bewerbern um einen Ausbildungsplatz nicht nur auf junge Leute, die auf den ersten Blick die erste Wahl wären, und nicht nur auf die Zeugnisnoten des Bewerbers, sondern auch auf vorhandene Talente. „Wichtig ist bei uns das Interesse des Einzelnen“, meint Thomas Heinzmann, Projektleiter im IT Unternehmen Dögel GmbH, das IT Fachinformatiker, IT Systemelektroniker sowie im Beruf des IT Systemkaufmanns, des Mediengestalters Bild und Ton und des Kaufmanns für Büromanagement ausbildet. Im Unternehmen, das 34 feste Mitarbeiter hat, sind gegenwärtig neun Auszubildende. Darunter sind auch einige, die im ersten Anlauf keinen Ausbildungsplatz bekommen hatten.
Die meisten von ihnen jedoch haben sich bereits vor der Bewerbung bei der Dögel GmbH intensiv mit Informatik beschäftigt, so wie beispielsweise Azubi Max Brenner. Nach dem Abitur hatte er zunächst ein Studium angefangen, dies aber bald wieder abgebrochen. In seiner Freizeit hatte er aber schon Programmiererfahrung gesammelt. In der Dögel GmbH ist er in die Abteilung Entwicklung integriert, die sich mit der Gestaltung und Programmierung einer Plattform für Pferdesport beschäftigt. Diese Plattform versteht sich als Verknüpfung zwischen Reitern, Pferdezüchtern und Pferden. Auch der 20-Jährige Chris Döring, Azubi im zweiten Jahr, hatte während seiner Fachoberschulzeit schon programmiert.
Felix Rudat und David Hein sind dagegen über eine Einstiegsqualifizierung in der Dögel GmbH zu ihrem Ausbildungsplatz gekommen. „Wir brauchen Teamplayer in unserer Firma“, sagt Thomas Heinzmann.
Auch die ELH Eisenbahnlaufwerke haben bei der Suche nach eigenem Firmennachwuchs in den vergangenen Jahren nicht nur auf Erstbewerber mit Bestnoten geschaut, sondern auch Benachteiligten eine Chance gegeben. „Wir haben unter anderem einen jungen Mann in Ausbildung, der aus Burkina Faso stammt. Außerdem haben wir auch einen Azubi bei uns, der bereits aus gesundheitlichen Gründen zwei Ausbildungen abgebrochen hat“, erzählt Susann Hinz aus dem Personalwesen von ELH.
Das 1999 aus dem Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) ausgegliederte, in Queis ansässige Unternehmen beschäftigte noch 2008 rund 200 Mitarbeiter. In Folge der Finanzkrise waren die von der Firma produzierten Drehgestelle für Güterwagen jedoch nicht mehr in dem Maße gefragt. Der Personalbestand wurde auf die Hälfte reduziert. Trotzdem wird auch dort gegenwärtig für den eigenen Nachwuchs ausgebildet. 14 Azubis, die in sieben verschiedenen Berufsbildern ausgebildet werden, gibt es bei der EHL.