Wie man einen Hecht oder Mann angelt
Halle/MZ/mde. - Die meisten Mitglieder des Anglervereins "Am Posthornsee" kennen die unglaubliche Geschichte. Passend zum 15-jährigen Vereinsgeburtstag, den die Petrijünger am Samstag mit einem Fest an ihrem See feierten, wird sie natürlich nach einmal zum Besten gegeben.
Wie sollte es anders sein: Auch zum Jubiläum steht das Angeln im Vordergrund. Neben Fachsimpeleien und Anglerlatein kann man sich beim Angelzielwurf und an einer Drillmaschine ausprobieren. Denis Zubrodt, ein Profi in Sachen Fischfang, wird an dieser computergesteuerten Maschinerie ordentlich gefordert. Die simuliert nicht nur den Widerstand, sondern auch die heftigen Befreiungsversuche eines Fisches, der an der Angel hängt. "Was habt ihr mir denn eingestellt", prustet der stämmige Petrijünger, der beim Einholen der Schnur ins Schwitzen kommt. Die Sportfreunde lachen: "Natürlich einen anderthalb Meter langen Wels." Indes ist auch Hans-Peter Weinecke, Präsident vom Anglerverband Sachsen-Anhalt, gekommen, um den Vereinsmitgliedern die Ehrenurkunde zu überreichen. "Im Land gibt es zwar 91 Vereine, aber das hier ist ein Vorzeigeverein", hebt er hervor. Dabei lobt er die Jugendarbeit des Vereins, den fast schon familiären Zusammenhalt der Mitglieder und natürlich das 1-A-Angelgewässer. Der Posthornsee, der einst durch den Einbruch eines Braunkohlen-Tagebaustollens entstand, habe sich dank der Pflege zu einem Kleinod am Rande der Stadt entwickelt.
Und die Idylle des Sees trügt nicht, von ihr fühlen sich die Sportfreunde magisch angezogen. Auch Vizevorstand Jens Wenige. Schließlich verbindet der 38-Jährige mit dem Gewässer besondere Erinnerungen. Er zeigt zum Ufer: "Hier habe ich am 3. Oktober 2000 einen Heiratsantrag bekommen. Das ist kein Anglerlatein", sagt er und nimmt zum Beweis seine Frau in den Arm.
Der Verein wirbt um Nachwuchs. Die Fischereischein-Lehrgänge beginnen am 1. September. Infos unter www.posthornsee.de