Für mehr Kontrolle Wie eine digitale Innovation dem Eisdom hilft, Besucherströme zu lenken
Halle (Saale) - Bruno Kramm legt Wert auf eine Feststellung: Das digitale Zugangs- und Kontrollsystem, das Kramm mit seiner Firma Infinite Devices aus Magdeburg entwickelt, sei kein Zählprogramm. „Unser Ansatz kann viel mehr. Wir erschaffen eine ganzheitliche smarte Umgebung, die breite Nutzungsmöglichkeiten eröffnet“, sagt der Geschäftsführer. Im Sparkassen-Eisdom soll die Technik nun erstmals auf Herz und Nieren in einem Pilotprojekt getestet werden.
Digitale Innovation hilft Eisdom Besucherströme zu lenken
Und so funktioniert es: An den Eingängen werden Scanner installiert. Sie zählen die Besucherströme, eine Software kann zwischen Erwachsenen und Kindern unterscheiden. Auf Tablets wird die Personenzahl in der Halle angezeigt - dabei lässt sich das Programm beliebig auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassen.
„Wir sind als Verein schon immer sehr digital unterwegs gewesen. Das Programm ist modular ausbaubar. Wir werden dafür Ideen sammeln“, sagt Daniel Mischner, Präsident der Saale Bulls. Noch ist Pause im Eisdom - nicht nur Corona bedingt. Rund um den Sommer ruhen Spielbetrieb und das Eislaufen. Ab Ende August soll es wieder losgehen - dann wird das Kontrollsystem einsetzbar sein.
Digitale Alleskönner erfülle alle Anforderungen des Datenschutzes
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann?(SPD) ist am Montag nach Halle gekommen, um einen Förderbescheid über 160.000 Euro zu überreichen - kurz vor der Wahl werden traditionell Geschenke verteilt. Willingmann lobt die Idee, die hinter der Entwicklung steht. „Personen zu erfassen und zu lenken, passt in die Corona-Zeit. Das Programm lässt sich vielfältig nutzen, nicht nur im Sport“, sagt der Minister.
Kramm beteuert indes, dass der digitale Alleskönner die Privatsphäre der Besucher nicht verletze und alle Anforderungen des Datenschutzes erfülle. Er blickt voraus. Das System könne auch Bewegungen von Spielern auf dem Eis analysieren. So könnten Trainer ihre Arbeit optimieren. „Wenn Halle in ein paar Jahren in der 1. Bundesliga spielt, dann haben wir einen Beitrag geleistet“, sagt er scherzhaft. (mz/dsk)