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Werkstatt-Service in Halle Werkstatt-Service in Halle: Welche Werkstatt macht mein Fahrrad fit für den Frühling?

Von Jenny Barke 26.03.2015, 14:19
Bei Fahrrad Focken schaut Roger Brames nach den Pedalen.
Bei Fahrrad Focken schaut Roger Brames nach den Pedalen. Silvio Kison Lizenz

Halle (Saale) - Der Winter ist wohl definitiv vorbei - und so lohnt es, das Fahrrad wieder aus dem Keller zu holen. Doch dafür sollte es straßenverkehrstauglich sein. Um optimal ins Frühjahr zu starten, lohnt sich deshalb der Gang in eine Fahrradwerkstatt. Während die Anzahl an Radwegen und die Sicherheit auf den Straßen in Halle aus Radfahrersicht zu wünschen übrig lässt, herrscht kein Mangel an Servicebetrieben.

Drei verschiedene Läden haben die MZ-Reporterinnen besucht, um sich über Reparaturen und anfallenden Kosten zu informieren: die kleine Werkstatt „Fahrrad Focken“ in der Innenstadt, die Selbstmachwerkstatt „Rad + Tat“ am Reileck und den Großhandel „Fahrrad XXL-Emporon“ (Delitzscher Straße).

Viele Mängel am Testfahrrad

Immer mit dabei ein Testfahrrad in Altrosa, nicht das neueste Modell, aber für junge Leute genau das Richtige. Das Fahrrad hat vielleicht Charakter, doch es weist erhebliche Mängel auf, so sind sich alle drei Radexperten einig. Die Bremsklötze sind abgenutzt, das Licht funktioniert nicht und die Reifen weisen Risse auf. Der Test zeigt, dass es kaum preisliche Unterschiede für die Reparatur zwischen der Werkstatt „Fahrrad Focken“ und dem „Fahrrad-XXL“ gibt. Nach ersten Schätzungen meinen die beiden Fahrradmechaniker Roger Brames (Focken) und Claudius Worbs, dass mit Kosten um die 100 Euro zu rechnen sei.

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Die Aufträge stapeln sich

"Rad + Tat" am Günstigsten

Die Aufträge stapeln sich

Da einzelne Teile nachbestellt werden müssten und zur Zeit viele Leute ihre Räder abgeben, müsse man circa zwei Tage für eine Reparatur einplanen. Brames: „Wer sein Rad im Winter sowieso nicht benutzt, sollte es lieber dann in die Werkstatt bringen. Zur Zeit stapeln sich bei uns die Aufträge.“ Lange warten hingegen muss man bei „Rad + Tat“ nicht. Die Werkstatt ermutigt ihre Kunden, selbst am Rad zu werkeln. Anfänger werden dabei vom Inhaber Sebastian Pohling und seinen Mitarbeitern unterstützt. Je nachdem, wie viel der Chef mithelfen muss, schwankt der Preis für die Reparatur pro Stunde zwischen fünf und 15 Euro, hinzu kommen Materialkosten für die gebrauchten Teile. Pohling schätzt, dass alle Arbeiten am rosa Fahrrad zwischen 40 und 70 Euro kosten, je nach Vorkenntnis.

"Rad + Tat" am Günstigsten

Das „Rad + Tat“ ist deshalb die günstigste der getesteten Varianten, das Rad wieder straßentauglich zu machen. Allerdings muss man zwei bis drei Stunden Zeit einplanen und meist mit gebrauchten Teilen vorliebnehmen. „Das gilt aber natürlich nicht für Bremsen und Licht. Diese Teile sollten nicht wiederverwendet werden“, meint Pohling. Doch nicht in allen Punkten sprechen die Fahrradmechaniker die gleichen Empfehlungen aus. Während Brames einen neuen Sattel empfiehlt, würde Worbs Wert auf eine neue Kette legen.

Nach dem großen Fahrrad-Check haben die Reporterinnen jedenfalls eine Erkenntnis: Auch ein günstiges und altes Stadtfahrrad ist teuer in der Instandhaltung. Und je älter es ist, desto schwieriger ist es, Ersatzteile zu besorgen. Deshalb lohnt sich eine Reparatur nur für jene, die an ihrem Drahtesel hängen. (mz)

Die drei Reporterinnen und das rosa Fahrrad: Jenny Barke, Lea Geier und Elisabetta Legnani (v.l.n.r.)
Die drei Reporterinnen und das rosa Fahrrad: Jenny Barke, Lea Geier und Elisabetta Legnani (v.l.n.r.)
Silvio Kison Lizenz
Sebastian Pohling von Rad + Tat prüft den Dynamo.
Sebastian Pohling von Rad + Tat prüft den Dynamo.
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Claudius Worbs von Fahrrad-XXL
Claudius Worbs von Fahrrad-XXL
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