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Weltrekord bleibt in Halle Weltrekord bleibt in Halle: Shanice Craft vor Nadine Müller beim Istaf-Indoor

Von Petra Szag 16.02.2020, 19:19
Shanice Craft
Shanice Craft Imago/Camera 4

Halle (Saale) - Ja, sie hat das Arbeitsgerät so weit geschleudert wie vor ihr noch keine andere Diskuswerferin in der Halle. Und ja, ihre Siegerweite liegt 53 Zentimeter über der Norm für Olympia. Weil jedoch Weltrekorde nur draußen geführt werden, gelten die 64,03 Meter von Shanice Craft als inoffizielle Bestmarke. Und im Kampf um das Tokio-Ticket bringt ihr diese auch keine Punkte. „Aber der Wettkampf hat mir gezeigt, dass ich auf einem guten Weg bin“, sagte die Neuhallenserin nach ihrem furiosen Auftritt beim Istaf-Indoor in Berlin.

Mit dem Trainingssystem in Halle kommt sie offensichtlich gut zurecht. Seit November trainiert die Mannheimerin in Halle. In den letzten Jahren hatte die dreifache EM-Dritte, geplagt von vielen Verletzungssorgen, Weiten um 62, 63 Meter angeboten. „Da war ich nicht auf dem Niveau wie jetzt. Nun weiß das auch die Konkurrenz“, sagte die 26-Jährige. Vergleichen will sie sich mit den diesmal Geschlagenen aber nicht, „sie sind in einer anderen Trainingsphase als ich“. Nach der WM im Oktober - da fehlte Shanice Craft - sind sie später wieder ins Training eingestiegen.

Nadine Müller zum Beispiel stemmt im Kraftraum noch die Eisen. Würfe draußen sind die Ausnahme - „darunter leidet gerade die Motorik ein bisschen“, erklärte die SV-Athletin. Dass sie ihren Rekord (63,89) von der Premiere im Vorjahr nun verloren hat, kann die EM-Zweite verschmerzen. „Er bleibt ja in der Trainingsgruppe“, sagte Nadine Müller augenzwinkernd. Sie schaffte als Zweitbeste 60,44 Meter. Der Gesamtsieg dieses Duells Männer gegen Frauen ging anders als im Vorjahr an die von Olympiasieger Christoph Harting angeführte Riege. „Jetzt steht es 1:1 und natürlich wollen wir nächstes Jahr Revanche“, erklärte die SV-Athletin.

Ihre beste Weite fand Nadine Müller „im Rahmen. Klar wäre eine größere Weite schön gewesen und einige Versuche waren gar nicht schlecht, aber leider ungültig.“ In einer Woche geht es mit der Trainingsgruppe ins Camp nach Kienbaum, und ab Mitte März sind die Schützlinge von Rene Sack in der Sonne der Türkei komplett draußen aktiv. Zeitgleich ist die Winterwurfchallenge in Portugal - für die man sich noch qualifizieren muss. Die Weiten dort zählen im Kampf um die Tokio-Startplätze.

Tokio ist auch das Ziel von Cindy Roleder. Um dieses nicht zu gefährden, trat Halles Hürdensprinterin beim Istaf- Finale nicht mehr an, weil sie beim Einlaufen einen Schmerz im Oberschenkel gespürt hatte. „Reine Vorsichtsmaßnahme“, schrieb sie bei Instagram. (mz)