aids-hilfe halle Welt-AIDS-Tag: Denis Leutloff aus Halle - so lebt es sich mit HIV
Denis Leutloff ist HIV-Positiv. Anlässlich des Welt-AIDS-Tages hat er gemeinsam mit seinem Team der Aids-Hilfe Halle eine Video-Kampagne gestartet und klärt dabei die Frage: Wie lebt es sich mit HIV im Alltag?
Halle/ DUR - Denis Leutloff ist Mitarbeiter der Halleschen Aidshilfe und lebt bereits seit 2009 mit einer HIV-Infektion. Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember veröffentlichte sein Verein das Video-Projekt "Herausforderungen des Alltags – HIV zählt nicht dazu!", mit dem sie der Stigmatisierung und Diskriminierung HIV-positiver Menschen entgegenwirken möchten. Protagonist der Video-Reihe ist Denis selbst.
In den ersten drei Kurzclips ist er in seiner Beziehung, auf der Arbeit und im Sport zu sehen. "Der Alltag hält für mich einige Problemchen und Herausforderungen bereit. In meiner Partnerschaft gibt es leider auch mal Streit über die Hausarbeit, im Beruf ärgere ich mich mit der Technik herum und zum Ju-Jutsu-Training komme ich hin und wieder zu spät. Meine HIV-Infektion gehört aber nicht zu den Schwierigkeiten meines Alltags", so der 41-Jährige.
Mit dem Video-Projekt will die Aids-Hilfe das "leider immer noch weit verbreitete Un- und Halbwissen über das Leben mit HIV" aufklären. Die Clips sollen die Gesellschaft sensibiliseren sowie Vorurteile und Diskrimmierungen eindämmen. Der Geschäftsführer des Halleschen Vereins, Martin Thiele, erklärt zur Infektion: "Unter erfolgreicher Therapie können Menschen mit HIV ein ebenso normales Leben führen wie alle anderen auch. Eine HIV-Infektion schränkt die Lebensführung dann in der Regel nicht mehr ein."
"HIV spielt in meinem Alltag keine Rolle mehr, Diskrimminierung leider immer noch."
Im vierten Video berichtet Denis über die Herausforderungen, die das Leben mit HIV trotz der guten Behandelbarkeit dann doch noch mit sich bringt. "Mit der Infektion kann ich gut leben, mit Diskriminierung nicht. Und genau gegen die möchten wir mit unserer Kampagne vorgehen." Denis wurde in seiner Vergangen oft unterschätzt, viele Aufgaben wurden ihm nicht zugetraut. "Das ist komplett schwachsinnig. Ich kann genauso Sachen tragen, heben", sagt der 41-Jährige im Video.
Laut einer Umfrage der Deutschen AIDS Hilfe, empfinden über die Hälfte der Befragten die Diskrimminierung aufgrund ihrer Infektion schlimmer als die Infektion selbst. "Das sollte nicht so ein", sagt Denis. Auch die Benachteiligung bei Ärzten, wenn es beispielsweise um die Terminfindung gehe, sei laut den Umfrageergebnissen ein Problem.
Am Ende des letzten Clips appelliert Denis an die Gesellschaft und die Medizin: "Bildet euch weiter und behandelt Menschen mit HIV ganz normal", weiter fügt er hinzu "HIV spielt in meinem Alltag keine Rolle mehr, Diskrimminierung leider immer noch."