"Herr Fuchs" im Steintor Weihnachts-Revue im Steintor Halle (Saale): Was ist das Erfolgsgeheimnis der Show von Hartmut Reszel?
Halle (Saale) - Mit einem Blick auf die Uhr zeigt Hartmut Reszel: So kurz vor der Premiere ist er eben doch unter Termindruck - die Lichtprobe für die Weihnachtsrevue im Steintor steht an. Seit 25 Jahren ist der Musikdozent der Uni Halle der künstlerische Kopf der Show, die ebenso lange besteht und in diesem Jahr Jubiläum feiert. 40.000 Eintrittskarten sind auch in diesem Jahr bereits verkauft - noch vor der Premiere am Freitag, 24. November. Bis 17. Dezember gibt es 39 Vorstellungen. Die Show ist bis auf einige Restplätze ausverkauft.
25 Jahre Geschichten um „Herrn Fuchs“: Was macht die Weihnachts-Revue im Steintor so erfolgreich?
Was macht den Erfolg des Weihnachts-Events im Steintor aus? Nicht nur aus Halle kommen Schulklassen oder Kindergartengruppen, sondern ganze Busladungen aus Berlin, Hamburg, Köln oder Stuttgart gehören mittlerweile zu den Besuchern. „An den Wochenenden sind 80 Prozent der Zuschauer Erwachsene“, freut sich Reszel.
Der 57-Jährige hat in den letzten 25 Jahren immer wieder am Programm gefeilt und Veränderungen vorgenommen: „Vieles mache ich heute nicht mehr so wie damals.“ In der ersten Show von 1992 , „Herr Fuchs auf Irrwegen“, waren zwei Artistik-Nummern eingebaut. Die eine dauerte acht Minuten, die andere zwölf - also insgesamt 20 Minuten des 90-Minuten-Programms waren damit belegt. „Heute hat sich das Ganze mehr in Richtung Musical bewegt, in dem es einen Handlungsstrang gibt. Und in den ist dann eine kurze Artistiknummer eingebunden“, sagt Reszel, der in 25 Jahren gut 400 Musiktitel für die Revue geschrieben hat.
Steintor-Revue um „Herrn Fuchs“: Viele Kinder bleiben auch als Erwachsene noch dabei
Wichtigster Punkt ist aber, dass die Kinder als Besucher immer wieder in die Show eingebunden werden: Sie müssen Hinweise geben, mitklatschen und rufen, damit die Geschichte weiter geht. Und: Immerhin rund 350 Kinder des Tanzzentrums No.1 aus Halle stehen mit auf der Bühne. Für sie ist dieses Erlebnis oft so beeindruckend, dass sie auch im Erwachsenenalter bis heute mit dabei bleiben - so wie Dörte Röttig als Weihnachtsrentier Rudi.
Auch für Hartmut Reszel ist die Weihnachtsrevue mittlerweile ein Stück seines Lebens: „Für mich ist das ganze Jahr Weihnachten.“ Denn noch vor Weihnachten - unmittelbar nach der letzten Vorstellung - feilt er an der Idee für das kommenden Jahr, entwickelt daraus zusammen mit Paul Bartsch das Konzept, stimmt ab Januar schon die Tänze mit Chefchoreografin Silvia Neubauer ab. Woher er immer neue Ideen bekommt? „Was hatten wir noch nicht, ist meine Überlegung“, sagt der künstlerische Leiter. Deswegen kommt in diesem Jahr erstmals ein Ritter auf die Bühne.
Die Tradition der Weihnachts-Revue reicht schon viel weiter zurück
Nicht nur für Reszel, sondern auch für viele Hallenser reicht die Tradition der Weihnachtsrevuen im Steintor noch viel weiter als 25 Jahre zurück. „Das gab es schon in den 50er Jahren, doch nach drei Jahren wurde sie wieder abgesetzt“, weiß der Musiker.
Dann hat die Tanzpädagogin Greti Emmer die Idee in den 70er Jahren wieder aufgenommen und war bis 1991 mit der Hoppel Poppel-Hauptfigur in der Steintor-Weihnachtsshow erfolgreich. Reszel war seit 1988 als musikalischer Leiter dabei. „Und auch unsere Herr Fuchs, Helmut Rosenkranz, war seit 1982 Teil der Veranstaltung“, erinnert er sich. Dann gab Emmer 1991 die Leitung ab - und gemeinsam mit Helmut Rosenkranz, Steintor-Chef Rudenz Schramm und Willi Neubauer vom Förderverein des Steintors hat Reszel überlegt, wie es weiter gehen soll. „Wir wollten die Tradition bewahren“, sagt er. So wurde Herr Fuchs statt des Hasen Hoppel Poppel die Hauptfigur. (mz)