Streit um Radwanderweg Weg zwischen Pulverweiden und Rabeninsel in Halle soll asphaltiert werden
Die Stadträte können sich nicht auf einen Kompromiss einigen. Am 20. Januar steht die endgültige Entscheidung an.
Halle (Saale)/MZ - Der Radweg zwischen Pulverweiden und Rabeninsel im Süden der Stadt soll ausgebaut werden. Das hat der Planungsausschuss am Dienstagabend einstimmig beschlossen. Uneins waren sich die Räte allerdings in der Frage des Belags. Der SPD-Vorschlag, den Weg zu schottern, war mit fünf zu sechs Stimmen knapp abgelehnt worden. Auch die Idee der Grünen-Fraktion, die auf die zwei geplanten Ausweichstellen verzichten wollte, fand keine Mehrheit. Nun soll die hauptsächlich als Fuß- und Radweg genutzte Strecke auf rund 1.000 Metern asphaltiert werden.
Laut Stadtverwaltung sei Asphalt an der Stelle trotz der neuen Bodenversiegelung die beste Lösung. Bei Hochwasser sei ein Schotterweg schnell weggespült und auch unter normalen Umständen schnell sanierungsbedürftig. Pro Jahr würde ein Schotterweg die Stadt rund 3.000 Euro mehr kosten als ein Asphaltweg. Auch die zwei Ausweichstellen, an denen sich entgegenkommende Fahrzeuge ausweichen können, seien notwendig, weil die Strecke nicht auf der ganzen Länge einsehbar sei. Als Ausgleichsmaßnahme für die Bodenversiegelung hat die Stadt den Rückbau der Kleingartenanlage Kanena angegeben.
„Wir haben als Stadt oft nicht genug Geld, um die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen. Wir können froh sein, wenn wir dort jetzt einen super asphaltierten Radweg bekommen und sollten diese Chance nutzen, anstatt sie zu zerreden“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Scholtyssek am Dienstagabend. Im Vorfeld der Sitzung des Planungsausschusses hatte es bereits lange Diskussionen über den Ausbau des Weges gegeben, weil er von Autos oder Lastern nur sehr selten genutzt wird.
Infolge des Saalehochwassers von 2013 war die Strecke stark beschädigt worden. Die Sanierung erfolgt nun im Rahmen der sogenannten Fluthilfemaßnahmen. Die Kosten in Höhe von rund 830.000 Euro trägt das Land Sachsen-Anhalt, die Fördermittel sind bereits bewilligt. Gebaut werden soll voraussichtlich ab Oktober 2022, geplant ist ein Bauzeitraum von fünf Monaten.
Auch wenn das Votum des Planungsausschusses richtungsweisend ist, gilt der Beschluss vorerst nur als Empfehlung. In der Sache entscheiden kann letztlich der städtische Bauausschuss. Der kommt am 20. Januar das nächste Mal zusammen. Nach MZ-Informationen ist dort jedoch mit ähnlichen Mehrheitsverhältnissen zu rechnen wie im Planungsausschuss.