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Fast-Food Restaurant Nach Wallraff-Reportage: Burger King schließt Filiale in Halle-Neustadt 

Nach einer RTL-Reportage des "Team Wallraff" war die Burger King Filiale in Halle-Neustadt für mehrere Tage geschlossen. Als Grund wurde ein technischer Defekt angegeben.

Von Marvin Matzulla Aktualisiert: 30.09.2022, 12:39
Erst vor zwei Jahren wurde die Filiale in Halle-Neustadt eröffnet. Nach einer Reportage des "Team Wallraff" war nun plötzlich mehrere Tage zu.
Erst vor zwei Jahren wurde die Filiale in Halle-Neustadt eröffnet. Nach einer Reportage des "Team Wallraff" war nun plötzlich mehrere Tage zu. (Foto: Marvin Matzulla)

Halle (Saale)/MZ/dpa/DUR - Nach einer RTL-Reportage wurde die erst im Dezember vor zwei Jahren eröffnete Burger King Filiale in Halle-Neustadt für mehrere Tage geschlossen. Als Grund wurde nach MZ-Informationen ein technischer Defekt angegeben.

RTL zeigt Wallraff-Reportage über Burger King

Das Team um Günter Wallraff hatte am Donnerstagabend in einer zweistündigen Reportage über Missstände bei Burger King Deutschland berichtet. Es ging um abgelaufene Lebensmittel, zu lange Liegezeiten von Fleisch und Burgern und auch um Mäuse in den Filialen. In einem Fall krabbelten sogar Maden durch die Filiale.

Offenbar war das Team um den Enthüllungsjournalisten Wallraff auch in Halle-Neustadt im Einsatz. Welche Missstände in Halle-Neustadt zur Schließung geführt hatten ist bislang nicht bekannt. Die MZ hat die Stadt und Burger King um eine Stellungnahme gebeten.

Die Daten werden von der Good Conversations gGmbH erhoben und verarbeitet.

Insgesamt hat Burger King nach der Wallraff-Recherche fünf Filialen vorübergehend geschlossen. Man nehme „die erhobenen Vorwürfe sehr ernst“, teilte Burger King am deutschen Sitz in Hannover mit. Die im Beitrag gezeigten Restaurants würden temporär geschlossen und genau überprüft.

Erfahren Sie mehr: Ekel-Alarm bei Burger King - Das sagt die Stadt Halle zu den Filialen des Fast-Food Riesen

Wallraff-Recherche bei Burger King: Reporter finden zahlreiche Probleme

Zudem habe man im September eine außerordentliche externe Überprüfung aller 750 Burger-King-Restaurants in Deutschland vorgenommen. In einzelnen Fällen sei es nicht gelungen, die eigenen Standards und Prozesse bei allen Mitarbeitern zu verankern. Man wolle nun die Trainingskultur weiterentwickeln und intensivieren.

In der Sendung hatte „Team Wallraff“ unter anderem vom Verkauf alter Lebensmittel und mangelnder Hygiene in einzelnen Restaurants berichtet. Zudem würden Mitarbeiter ausgebeutet. Basis dafür waren unter anderem Undercover-Recherchen mit versteckter Kamera.

Burger King will nun eine Whistleblower-Hotline zum Melden von Missständen einrichten.

Lesen Sie auch: Nach RTL-Bericht - So steht es um Burger King in Magdeburg

Mängel bei Burger King - das hat das "Team Wallraff" beobachtet

Das Recherche-Team von Günther Wallraff hat nach eigenen Angaben Mitarbeiter in insgesamt vier Filialen von Burger King als Aushilfen eingeschleust. RTL nennt eine Filiale bei Berlin, eine in München und zwei Filialen in Köln. Die Filiale in Halle-Nestadt wird nicht explizit erwähnt.

Die Reporter berichten von Lebensmitteln, die trotz abgelaufener Haltezeit noch verkauft wurden, von Mäusekot in der Küche und Qualitätskontrollen, über die die Filialen offensichtlich vorab informiert waren.

Vegane Burger - So soll Burger King getrickst haben

Das Team Wallraff berichtet, dass Burger King mehrfach bei veganen Burgern getrickst habe. So seien in einer Filiale vegane Bratlinge im gleichen Öl fritiert wurden wie Fleisch-Bratlinge. In einer anderen Filiale seien vegane und nicht vegane Bratlinge so gelagert worden, dass es zu Verwechslungen kam.

In einer Filiale sei regelmäßig nicht-vegane Mayonäse auf vegane Burger gegeben worden. Zumindest das könne laut Burger King inzwischen nicht mehr vorkommen: Das Unternehmen verwende inzwischen grundsätzlich vegane Mayonäse.