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Festakt 60 Jahre Halle-Neustadt Wahrzeichen von Halle-Neustadt: Taubenbrunnen soll wieder sprudeln

Gerade noch rechtzeitig zum Festakt für das 60-jährige Jubiläum von Halle-Neustadt ist der Taubenbrunnen endlich saniert worden. Was zum Festakt am Montag außer der Inbetriebnahme in Neustadt noch passiert.

Von Denny Kleindienst 14.07.2024, 08:00
Demnächst ist hier auch wieder Wasser drin: der Taubenbrunnen in Halle-Neustadt
Demnächst ist hier auch wieder Wasser drin: der Taubenbrunnen in Halle-Neustadt Foto: Marvin Matzulla

Halle (Saale)/MZ - Auf den ersten Blick wirkt die Skulptur eher unscheinbar. Es handelt sich jedenfalls nicht um ein raumgreifendes Monument. Doch für viele Bewohner von Halle-Neustadt ist der Taubenbrunnen im ersten Wohnkomplex ein Kunstwerk mit großer Bedeutung. Davon zeugen allein schon die zahlreichen Nachfragen in der Gläsernen Redaktion – dem Büro der Mitteldeutschen Zeitung inmitten des Neustadt Centrums. Immer wieder wollten Menschen zuletzt wissen, wann endlich wieder Wasser in den Brunnen kommt. Sie erzählten, dass sie die Sanierung seit langer Zeit verfolgen. Man könnte auch sagen: darauf warten.

Noch im April schrieb Thomas Dahme in seinem Leserbrief an die MZ: „Über einen wieder voll funktionierenden Taubenbrunnen zum Jubiläum im voraussichtlich heißen Juli werden sich die Halle-Neustädter und ihre Gäste ganz gewiss freuen. Eine soziale, lebenswerte Stadt braucht Brunnen wie ihn.“

Pünktlich zum 60. Jahrestag der Grundsteinlegung von Halle-Neustadt am Montag, 15. Juli 2024, ist die Sanierung des Taubenbrunnens westlich des Zollrains nun tatsächlich abgeschlossen. Wie die Stadt mitteilt, ist die 1970 zentral in Halle-Neustadt errichtete Brunnenanlage mit neun Tauben an der Spitze damit wieder in Betrieb. Zum Jubiläum soll das Wasser also wieder sprudeln. Und ab Herbst soll dann auch die Grünfläche rund um den Taubenbrunnen aufgewertet werden, wie die Stadt erklärt.

Zuletzt bot Brunnen ein tristes Bild

Eine Aufwertung, die dem Taubenbrunnen auch gut zu Gesicht stehen dürfte. Waren es doch gerade der Wildwuchs auf den angrenzenden Grünflächen und das fehlende Wasser im Brunnen, die dazu führten, dass die Brunnenanlage in der jüngeren Vergangenheit ein eher tristes Bild abgab.

Bereits 2008 wurde das denkmalgeschützte Wahrzeichen von Neustadt abgestellt und die Plastik mit den Tauben 2015 abgebaut. Der Plan war damals schon, die Skulptur von Rudolf Hilscher zu restaurieren und das gesamte Areal neu zu strukturieren und zu gestalten. Doch der Taubenbrunnen entwickelte sich zu Dauerbaustelle. Die Stadt begründete die Verzögerungen unter anderem mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und mit Lieferengpässen.

Das erklärte Ziel, zum Jubiläum von Halle-Neustadt den Taubenbrunnen als Wahrzeichen wieder in Betrieb zu nehmen, ist immerhin erreicht.

Die Stadt der Chemiearbeiter

So wurde vor 60 Jahren der Grundstein für die eigenständige „Chemiearbeiterstadt Halle-West“ gelegt, das spätere Halle-Neustadt. Um dieses Jubiläum zu begehen, haben sich die Stadt und viele weitere Akteure in Halles größtem Stadtteil zusammengeschlossen. An mehreren Standorten finden im Jubiläumsjahr in Neustadt Veranstaltungen und Mitmach-Aktionen statt.

Als ersten Höhepunkte der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr nennt die Stadt die Festveranstaltung am Tag der Grundsteinlegung am Montag. Ab 17 Uhr wird es auf dem Platz vor dem Neustadt Centrum Programm geben. Und bereits ab 13 Uhr können sich Neustädter wie auch alle anderen Hallenser und Besucher der Stadt unter anderem über Denkmalschutz und Baukultur, wie auch über die Geschichte von Neustadt informieren.

Die offizielle Feierstunde eröffnet dann um 17 Uhr Bürgermeister Egbert Geier (SPD). Die Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) wird ein Grußwort sprechen. Anschließend hält der hallesche Soziologie-Professor Reinhold Sackmann den Festvortrag „Zukunftsperspektiven und Potenziale von Halle-Neustadt“.

Kabarett, Musik und Diskussion

Das Bühnenprogramm gestaltet anschließend unter anderem das Kabarett „Die Kiebitzensteiner“. Musik kommt derweil von der Yalla Bühne der Passage 13 und vom Musikverein Halle-Neustadt.

In der moderierten Podiumsdiskussion „DenkMal! – wie wertvoll ist Halle-Neustadt?“ geht es um 18.30 Uhr um das kulturelle Erbe und die Transformation Halle-Neustadts. Es diskutieren unter anderem Ditmar Hunger (ehemaliger Verkehrsplaner von Halle-Neustadt), Martin Maleschka (Architekt und Autor), Dr. Sabine Meinel (Referatsleiterin im Landesdenkmalamt), sowie Rainer Nagel (Architekt und Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur).

Um 20 Uhr wird die Ausstellung „Halle-Neustadt ist was Besonderes!“ im Neustadt Centrum durch den Beigeordneten für Stadtentwicklung und Umwelt, René Rebenstorf, eröffnet. Die Schau zeigt in zwei Teilen die Geschichte von Denkmälern und Kunst im öffentlichen Raum in Halle-Neustadt.

Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr wird laut Stadt das Neustädter Stadtteilfest am 7. und 8. September sein. Das zweitägige Fest mit großem Bühnenprogramm soll in diesem Jahr Schulen und Vereinen eine Bühne bieten.