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Schulsanierung Vorschlag für kürzeren Schulweg: Grundschüler in Neustadt sollen nicht durch halbe Stadt fahren

Während der Bauarbeiten in der Grundschule „Am Kirchteich“ werden die Kinder in Containern unterrichtet. Die könnte man ihnen zumindest aber direkt vor die Tür stellen, fordern die Grünen.

Von Denny Kleindienst 05.03.2024, 21:44

Halle (Saale)/MZ - Jede Möglichkeit, die Grundschüler auch während der Sanierung der Grundschule „Am Kirchteich“ im nahen Umfeld zu unterrichten, ist gut. Das machte die Schulleiterin Ulrike Bleck nun im Bildungsauschuss deutlich und begrüßte damit einen Antrag, den die Grünenfraktion eingebracht hat.

Zwei Jahre sind für die geplante Sanierung der Grundschule in der südlichen Neustadt veranschlagt, die im Sommer 2025 beginnen soll. Vorgesehen ist bisher, die Grundschüler in diesem Zeitraum in dem aus mehreren Containern bestehenden Ausweichquartier in der Mötzlicher Straße in Trotha zu unterrichten – in einer gänzlichen anderen Ecke der Stadt.

Die Grünen möchten den Grundschülern den Weg von Neustadt bis nach Trotha ersparen. Sie schlagen vorher, stattdessen die Modulanlage abzubauen und im Umfeld des aktuellen Standorts der Grundschule am Südpark zu errichten. Die Stadtverwaltung soll dafür im Umfeld des aktuellen Schulstandorts nach einer geeigneten Fläche für die Modulanlage suchen.

Die Schulleiterin wies außerdem auf einen Migrationsanteil von über 50 Prozent an ihrer Schule hin. Diesen Eltern sei schwer zu erklären, wo ihre Kinder stattdessen hinmüssten. Für sie sei Trotha Bleck zufolge eine andere Welt. Zumal sie mindestens eine Dreiviertelstunde bräuchten, um ihr Kind im Notfall abzuhalten. Und das nur für einen Weg.

Durch die Stadtverwaltung wurden zuletzt mögliche Standorte in unmittelbarer Nähe des jetzigen Schulstandortes geprüft. Südöstlich des Schulgebäudes, direkt neben dem angrenzenden Hortgebäude, gebe es demnach eine geeignete Fläche, auf der die Module aber erst ab Mitte 2026 stehen könnten. Der gesamte Umzug der Container nach Neustadt würde laut Stadt rund 1,4 Millionen Euro kosten, während der Umzug der Grundschule nach Trotha und die monatlichen Fahrkosten für die Schüler über zwei Jahre – die ursprüngliche Variante also – die Stadt 1,2 Millionen Euro kosten würden. Aus Kostengründen bevorzugt die Stadt daher den ursprünglichen Plan.

Die Mitglieder des Bildungsausschusses haben dem Grünenantrag nun einstimmig befürwortet. Ende des März entscheidet der Stadtrat.