Viel Platz in den Parkhäusern
Halle/MZ. - Doch mit teilweise weniger als 50 Prozent lässt die Auslastung der Tiefgaragen bei den Betreibern inzwischen viele Wünsche offen.
So sind nach Angaben der Stadtverwaltung die vergleichsweise gut laufenden Garagen am Hansering und im Ritterhaus jeweils durchschnittlich zu 75 Prozent ausgelastet. Der öffentliche Teil der Garage an der Spitze und das Parkhaus am K & K-Center kommen demnach auf etwa 70 Prozent. Weniger als 50 Prozent Belegung verzeichne die Tiefgarage im Händelhauskarree. Gleiches gilt nach MZ-Informationen für die Garage im Charlotten-Center, mit 472 Plätzen das größte innerstädtische Parkhaus.
"Wir haben in Halle keinen Parkdruck mehr", sagte Rainer Möbius, der Fachbereichsleiter Verkehrsplanung im Rathaus. Das Angebot in Parkhäusern sowie auf den von der Stadt bewirtschafteten Stellflächen wie am Friedemann-Bach-Platz sei im Prinzip ausreichend.
Der Grund ist laut Möbius zum einen die in den letzten Jahren drastisch gesunkene Einwohnerzahl. Zum anderen habe Halle ein Image-Problem: "Obwohl es faktisch nicht mehr stimmt, hält sich die Meinung, dass man in Halles Innenstadt nicht parken kann."
Bessere Auslastungszahlen für die Garagen ließen sich Möbius zufolge nur erreichen, wenn zusätzliches Publikum in die Stadt gelockt werden könnte. Dabei habe er vor allem den Handel im Blick. Dieser Meinung ist auch Rudolf Lehmann von der Düsseldorfer Firma B+B, die die Hansering-Garage mit ihren 403 Plätzen bewirtschaftet. "Alles, was zusätzlich Leute in die Stadt lockt, füllt auch unsere Garage", sagte er. Ansonsten seien die Auslastungszahlen der Garage in Ordnung und mit Anlagen in anderen Großstädten vergleichbar.
Mit dem wirtschaftlichen Ergebnis sind indes nicht alle Betreiber zufrieden. So läuft die Händel-Garage laut dem Parkservice Hüfner (Stuttgart) gerade kostendeckend. Beim Verkehrsbetrieb Havag, der die Charlotten-Garage bewirtschaftet, waren keine Angaben zur Einnahme-Situation zu erfahren.
Wenn es nach den Händlern der City-Gemeinschaft geht, könnte der Kundenzulauf in Halle anwachsen. Spektakel wie Lichtereinkauf und Moonlight-Shopping sollen laut Vize-Chefin Beate Fleischer fortgesetzt und erweitert werden. Dazu werde eine engere Zusammenarbeit mit den Parkhaus-Betreibern angestrebt, um das Einkaufen etwa durch Gebühren-Nachlässe noch attraktiver zu machen.