Verschärfte Maskenpflicht in Halle Verschärfte Corona-Regeln in Halle: FFP2-Maske in Bus und Bahn sowie im Supermarkt

Halle (Saale) - Ab Montag gilt beim Fahren in Bussen und Straßenbahnen und beim Einkaufen eine Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken. Darunter zählen sogenannte OP-Masken sowie FFP2-Masken. Schals, Halstücher oder auch selbstgenähte Mund-Nasen-Schutze reichen nicht mehr aus. Viele Hallenser haben sich bereits mit den medizinischen Masken eingedeckt - doch diese sind teurer und waren in der Vergangenheit nicht immer verfügbar.
Die Hallesche Verkehrs-AG (Havag) verspricht, in den ersten zwei Wochen kostenlose medizinische Masken an Fahrgäste zu verteilen. Apotheker in Halle geben Entwarnung zu einer befürchteten Masken-Knappheit.
FFP2-Masken müssen richtig getragen werden
Vor der Corona-Krise gab es bei Margit Hensel in der Reil-Apotheke in Halle keine FFP2-Masken. Jetzt kennt sie im Tagesgeschäft kaum noch ein anderes Thema. Die Tragepflicht unterstützt die Apothekerin: „Selbstgenähte Masken bieten keinen verlässlichen Standard“, sagt sie. Wenn Kunden zum Maskenkauf in ihre Apotheke kämen, dann in der Regel mit groben Vorstellungen - und Beratungsbedarf. „Es gibt sehr viele Meinungen und Varianten zur richtigen Anwendung - da versuchen wir einiges geradezurücken“, sagt sie.
Eine oft gestellte Frage: Welche der medizinischen Masken muss es denn sein? Die FFP2-Masken seien vor allem für den Arbeitsschutz im medizinischen Bereich oder in Laboren entwickelt worden und für den Alltagsgebrauch in der Pandemie eigentlich nicht notwendig, sagt Margit Hensel. Eine OP-Maske reiche aus. „Viel wichtiger ist, dass sie richtig passen und getragen werden“, ergänzt sie. Die teuerste Maske nütze nichts, wenn sie locker oder ganz unter der Nase hängt.
Masken-Markt sei zurzeit überflutet und der Einkaufspreis für Apotheken tagesabhängig
Doch wie teuer sind die medizinischen Masken? Nach MZ-Informationen ist die Preisspanne in halleschen Apotheken groß und reicht von 3,50 Euro bis über 10 Euro für einzelne FFP2-Masken. Woran liegt das? „Jede Apotheke kann und muss ihre Preise frei kalkulieren“, sagt Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt mit eigener Apotheke in Halle.
Der Masken-Markt sei zurzeit überflutet und der Einkaufspreis für Apotheken tagesabhängig. Dabei habe sich die Lage im Vergleich zum Beginn der Pandemie deutlich gebessert: „Im März hatten wir eine regelrechte Goldgräberstimmung auf dem Markt. Da war es wirkliche knapp“, sagt Arnold. FFP2-Masken hätten damals im Einkauf etwa 14 Euro gekostet.
Havag verteilt erneut kostenlos Masken
Da hätten sich viele Apotheken dafür entschieden, die Masken gleich gar nicht anzubieten. „Diese Preise wollten wir unseren Kunden nicht zumuten“, sagt er. Inzwischen sei die Lage aber entspannter. Es gebe grundsätzlich genügend Masken auf dem Markt und ein Preisvergleich zwischen verschiedenen Apotheken lohne sich.
Die Havag hatte bereits zur Einführung der ersten generellen Maskenpflicht kostenlose Exemplare verteilt und will dies auch jetzt tun: „Fahrgäste, die nur eine einfache Stoffmaske tragen, bekommen kostenlos einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz“, sagt Vinzenz Schwarz, Vorstand der Havag.
Stadtmarketing wird keine neuen Stoffmasken nachbestellen
Dafür stelle die Stadt 30.000 medizinische Masken zur Verfügung. In der ersten Woche werde man sich bei Verstößen noch mit Hinweisen begnügen, ab dem ersten Februar werde dann auch eine Strafe in Höhe von 30 Euro fällig. Die Hallenser sind in puncto Maskenpflicht allerdings vorbildlich: Laut Havag-Angaben seien in den vergangenen Wochen unter zwei Prozent der Fahrgäste mit nicht korrekt genutzter Maske angetroffen worden.
Das Stadtmarketing plane vorerst keine Nachbestellungen der für ÖPNV und Einkauf nun ungeeigneten wiederverwendbaren Stoffmasken mit Halle-Motiven. Aktuell halte man nur noch Restbestände der etwa 7.500 seit Ende April angebotenen Behelfsmasken vor, sagt Mark Lange, Geschäftsführer der Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH. (mz)