Straßenbahnverkehr teilweise eingestellt Versammlungen gegen und pro Israel legen Riebeckplatz in Halle lahm
Kundgebungen waren bis 20 Uhr in der Innenstadt geplant, dauerten aber länger. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort und wird aus anderen Bundesländern unterstützt.
Halle (Saale)/MZ - In der Innenstadt von Halle hat es am Donnerstagabend mehrere Versammlungen zum Israel-Palästina-Konflikt gegeben. Durch die Proteste wurde der Verkehr am Riebeckplatz lahm gelegt, dadurch kam es bis nach 21 Uhr auch zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im öffentlichen Personennahverkehr. Wie ein Polizeisprecher der MZ am Abend sagte, habe man alle Straßenbahnlinien, die den Riebeckplatz queren, aus Sicherheitsgründen eingestellt. Die Sperrung blieb bis kurz nach 21 Uhr bestehen.
Auslöser ist der Aufzug unter dem Motto „Schaffung von Frieden und Sicherheit weltweit“ der pro-palästinischen Gruppierung "Students for Palestine Halle". Laut Polizei rechneten die Organisatoren mit etwa 200 Teilnehmern. Gekommen waren dann laut Polizei etwa 350, die Organisatoren gehen von 500 Teilnehmern aus. Ursprünglich war eine Demonstration durch die Innenstadt durch die Gruppe geplant. Die Demo sollte vom Rondell auf dem Riebeckplatz zum Markt und von dort durch die Rannische Straße wieder bis zum Bahnhof führen. Doch dazu kam es nicht.
Als Gegenprotest wurde die Versammlung „Nie wieder ist jetzt!“ vom Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Halle (JuFo-DIG) und dem Bündnis gegen Antisemitismus Halle (BGA) angemeldet. Bis zu 250 Personen sollten sich vor dem Haus des Lehrers versammeln. Die Polizei sprach am Abend von 90 Demonstrationsteilnehmern, die Organisatoren selbst von etwa 300. Auch weitere Demos waren angemeldet worden, allerdings blieben die Teilnehmerzahlen im unteren zweistelligen oder einstelligen Bereich. Eine Demo sei unter dem Slogan „Zivilbevölkerung für Zivilbevölkerung“ angemeldet worden.
Die Bereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt war mit einem Großaufgebot vor Ort und wurde von Einsatzkräften aus Berlin und Sachsen unterstützt. Die Beamten hatten den Riebeckplatz mit so genannten Hamburger Gittern in Zonen aufgeteilt, um Zusammenstöße zwischen den Demonstranten zu verhindern.