Verdacht auf Fahrerflucht Verdacht auf Fahrerflucht: Keine Anklage gegen Sebastian Striegel in diesem Jahr mehr
Halle (Saale) - Auch vier Monate nach einem Unfall im Salzlandkreis ist noch nicht klar, ob es zu einer Anklage gegen den Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel wegen Fahrerflucht kommen wird. „Mit einer abschließenden Entscheidung bis Ende 2016 ist nicht zu rechnen“, sagte Frank Baumgarten von der Staatsanwaltschaft Magdeburg am Mittwoch auf MZ-Nachfrage.
Landtagsabgeordneter Sebastian Striegel verursacht schweren Unfall Ende August
Der grüne Innenexperte Sebastian Striegel hatte Ende August bei Könnern (Salzlandkreis) einen schweren Verkehrsunfall mit einem Verletzten verursacht. Nach Polizeiangaben beachtete der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion beim Abbiegen von der Landesstraße 50 auf die Autobahn 14 die Vorfahrt nicht.
Ein aus der Gegenrichtung kommender 28-jähriger Bernburger musste ausweichen und verlor die Kontrolle über seinen Wagen. Das Auto überschlug sich und landete auf dem Dach - während Striegel seine Fahrt zunächst fortsetzte und erst später zum Ort des Geschehens zurückkehrte. Das Unfallopfer wurde schwer verletzt ins Bernburger Krankenhaus eingeliefert.
Ermittlungen wegen Fahrerflucht gegen Sebastian Striegel
Mitte September wurde gegen den 35-jährigen Politiker aus Halle ein Verfahren wegen unerlaubten Entfernens von der Unfallstelle eingeleitet. Dies war dahingehend überraschend, als dass bis dahin nicht wegen Fahrerflucht, sondern nur wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt wurde. Offenbar glaubte die Polizei anfangs Striegels Aussagen.
Vehement bestritt der Landtagsabgeordnete gegenüber der MZ ein unerlaubtes Entfernen. „Ich habe keine Unfallflucht begangen und weise den Vorwurf deshalb zurück.“ Zudem verwies er darauf, „dass die Regulierung des Unfalls nahezu abgeschlossen ist.“
Führerscheinentzug für Sebastian Striegel
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg spricht von „dringenden Verdachtsgründen“ gegen Striegel. Anfang Dezember wurde eine richterliche Anordnung zum vorläufigen Führerschein-Entzug gegen den Landtagsabgeordneten erlassen. Sein Anwalt sprach mit Blick auf den vorläufigen Führerschein-Entzug von einer „überraschenden Maßnahme“. (mz)