Urs Rechn in "Son of Saul" Urs Rechn in "Son of Saul": Oscar für einen Hallenser

Los Angeles/Halle (Saale) - In der Nacht zum Montag wurden in Hollywood die Oscars verliehen. Als bester fremdsprachiger Film wurde dabei die ungarische Produktion "Son of Saul" (im Original "Saul fia") mit dem weltweit bedeutendsten Filmpreis ausgezeichnet. Der zweite Oscar für Ungarn und der erste für einen Hallenser.
Schauspieler Urs Rechn spielt in dem Film von Regisseur László Nemes über eine jüdische Häftlingsgruppe im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau den Oberkapo Biederman. "Wir haben nur rumgebrüllt, uns gegenseitig angeschrien, geheult und haben uns in den Armen gelegen", sagte der 38-Jährige nach der Preisverleihung in Los Angeles der Deutschen Presse-Agentur.
Auf seiner Facebookseite postete er ein Video, wo er seinen Oscar kreisen lässt.
Den in Halle geborene Rechn, Sohn des Künstlers Günther Rechn, reizte die Bühne bereits seit seiner Jugend. Er war Schüler am Musikzweig der halleschen Latina, bevor er mit seiner Familie nach Cottbus zog.
Rechn studierte in Leipzig Schauspiel, beschäftigte sich mit Beckett und Brecht und spielte fortan auf verschieden Theaterbühnen. Seit 1997 steht der heute 38-Jährige auch für Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. So wirkte er unter anderem in Tatort, Polizeiruf 110 und im Film "Wir waren Könige" mit.
Und nun der Oscar als vorläufige Krönung. Sein emotionaler Film läuft ab dem 10. März auch in den deutschen Kinos. (mz)

