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Uniklinik Halle Uniklinik Halle: Vorbilder gibt es viele

Von Felix Knothe 23.04.2013, 20:48
Das Uniklinik in Halle-Kröllwitz
Das Uniklinik in Halle-Kröllwitz ARCHIV/MZ Lizenz

Halle/MZ - Welche Pläne zur Zukunft der Uniklinik Halle genau in den Schubladen im Wissenschaftsministerium liegen, ist noch unbekannt. Doch käme der harte Sparkurs, den Ministerpräsident Reiner Haseloff mit dem Rauswurf von Birgitta Wolff (beide CDU) noch einmal bekräftigt hat, voll zum Tragen, dürften die beiden Unikliniken im Land im Zentrum der Debatte stehen. Sparen, privatisieren, fusionieren heißen die üblichen Rezepte, doch ein Blick in andere Bundesländer zeigt, dass der Erfolg solcher Maßnahmen begrenzt ist.

Schleswig-Holstein: Zwei Universitätsstädte, wenig Geld. Hier die traditionsreiche Universität Kiel, dort die Uni Lübeck, die aus der erst 1973 gegründeten Medizinischen Hochschule hervorgegangen ist - die Parallelen zur Situation hierzulande sind frappierend. Die Lösung im Norden lautete 2003 Zusammenlegung der zwei Unikliniken, um Verwaltungskosten zu sparen. Die beiden Standorte blieben erhalten, werden aber von Lübeck aus verwaltet. Geplante Personalkosteneinsparung damals: 3,4 Millionen Euro. Doch ein Zuschussgeschäft bleiben die Kliniken trotz fortgesetzter Sanierungsbemühungen. Verlust 2011: rund 13 Millionen Euro. Auch der politische Streit reißt nicht ab: Eine nun geplante öffentlich-private Partnerschaft, um den Sanierungsstau zu beheben, stößt auf heftige Kritik.

Hessen: Als Flop gilt mittlerweile Deutschlands erste Uniklinik-Privatisierung in Gießen und Marburg. 2005 waren beide Krankenhäuser zusammengelegt und ein Jahr später privatisiert worden. Gewinn für die Landeskasse: 112 Millionen Euro. Mitarbeiter klagten jedoch vor dem Bundesverfassungsgericht - sie haben seit 2011 ein Rückkehrrecht in den Landesdienst. Seit der Privatisierung gibt es immer wieder Kritik an der Qualität der Versorgung, und das Klinikum schreibt Verluste.

Mecklenburg-Vorpommern: Anders dagegen im Nordosten. Dort existieren nach wie vor zwei traditionsreiche und eigenständige Unikliniken in Rostock und in Greifswald. Bislang gibt es keine Pläne, daran etwas zu ändern. Die Uniklinik Greifswald schrieb 2012 schwarze Zahlen.