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Umbauprojekt der Merseburger Straße in Halle Umbauprojekt der Merseburger Straße in Halle: Überholen wird künftig schwieriger

Von Jan-Ole Prasse 28.04.2015, 09:46
Die Merseburger Straße
Die Merseburger Straße Bauer Lizenz

Halle (Saale) - In insgesamt drei Abschnitten soll die Hauptverkehrsader zwischen dem Hauptbahnhof und dem Süden der Stadt umgebaut werden. Die Stadtverwaltung hat jetzt konkrete Pläne für den ersten Teil vom Riebeckplatz bis zur Thüringer Straße vorgelegt. Für das rund einen Kilometer lange Teilstück sind 12,6 Millionen Euro eingeplant - voll finanziert über Fördermittel aus dem Stadtbahnprogramm. Spätestens 2018 soll der Abschnitt fertig sein.

Turmstraße wird entlastet

Wichtigste Änderung für Autofahrer: Künftig wird die Rudolf-Ernst-Weise-Straße wieder in beide Richtungen zu befahren sein. Dazu sollen von der Merseburger Straße aus zwei Linksabbiegerspuren gebaut werden. Die Stadtverwaltung hofft, dass dadurch der Verkehr zur B 6 Richtung Leipzig künftig aus dem Wohngebiet um das Comcenter weitgehend ferngehalten wird. Bisher müssen Autofahrer, die aus Richtung Riebeckplatz zur B 6 wollen, über die Turmstraße und die Pfännerhöhe fahren. Für Radfahrer wird es dagegen einfacher, in das Wohngebiet zu kommen. So soll der Abschnitt zwischen Pfännerhöhe und Turmstraße für Radler freigegeben werden.

Kein Platz zum Überholen

Der vom Stadtrat grundsätzlich geforderte vierspurige Ausbau der Merseburger Straße ist dagegen vom Tisch. Die Stadt plant zwischen der Rudolf-Ernst-Weise-Straße und der Thüringer Straße stattdessen eine sogenannte überbreite Fahrbahn. Dabei wird die Straße etwa fünf Meter breit in jede Richtung verlaufen, so dass zwei Pkw nebeneinander fahren können. Ein Überholen von Lkw wird allerdings nicht möglich sein. Grund für die Einschränkung: Die Merseburger Straße ist mit maximal 28 Metern an dieser Stelle nicht breit genug. Denn die Stadt muss, um die Fördermittel zu bekommen, einen durchgängigen, eigenständigen Gleiskörper für die Straßenbahn gewährleisten. Damit ist für Rad- und Fußwege sowie vier Fahrspuren nicht mehr genug Platz.

Unverhältnismäßiger Abriss

Der müsste erst geschaffen werden. Nach Angaben der Stadt sind dafür mindestens 34 Meter erforderlich. Um das zu verwirklichen, müssten auf einer Länge von mehr als 400 Metern die Häuser auf der rechten Straßenseite der Merseburger Straße abgerissen werden. Darunter befinden sich auch einige denkmalgeschützte Häuser. „Aufgrund des immensen Eingriffs in die Bebauung wird eine Umsetzung dieser Variante nicht empfohlen“, heißt es in der Vorlage für die Kommunalvertretung.

Widerstand aus dem Stadtrat ist nicht zu rechnen. „Ich halte den Vorschlag der Verwaltung für den einzig möglichen“, sagte Eric Eigendorf (SPD). Die SPD hatte zusammen mit der CDU seit jeher auf einen vierspurigen Ausbau gedrungen. Auch die Befürworter einer Zweispurigkeit werden dem Plan der Verwaltung wohl folgen. „Die Überbreite Fahrbahn ist aus unserer Sicht in Ordnung“, sagte Rudenz Schramm (Fraktion Die Linke). (mz)