Volle S-Bahnen zwischen Leipzig und Halle Überfüllte S-Bahn zwischen Leipzig und Halle: Bringen Leihfahrräder endlich Entspannung?

Halle (Saale) - Ein Leih-Angebot für Fahrräder entlang der S-Bahn-Strecke von Halle nach Leipzig soll die Lage in den Zügen entspannen. „Mit einem leistungsfähigen Sharingsystem müssten Pendler ihre eigenen Räder nicht mehr mit in die Bahnen nehmen“, sagte der Geschäftsführer des Zweckverbands für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), Oliver Mietzsch, der MZ.
Es kommt immer wieder vor, dass Fahrgäste auf Bahnsteigen stehenbleiben, weil die Fahrrad-Kapazitäten in den eingesetzten Zügen nicht reichen. „Wir leben in Zeiten, in denen das Teilen attraktiver und sinnvoller wird, nicht nur beim Carsharing“, so Mietzsch.
Zu wenig Platz für Fahrräder: Die Züge können nicht einfach verlängert werden
Die Züge einfach zu verlängern, funktioniert laut Bahn nicht. 51 Fahrzeuge setzt die DB Regio ein, mehr Modelle dieses Typs hat die Bahn offenbar für das S-Bahn-Netz nicht zu Verfügung. Und andere Wagen lassen sich nicht mehr mit der Technik koppeln, heißt es immer wieder.
Der ZVNL hatte deshalb die „Agentur für clevere Städte“ aus Berlin mit einer Untersuchung für eine Rad-Strategie in Kombination mit den S-Bahnen beauftragt. Die Agentur hatte dazu sowohl Fußgänger als auch Radfahrer befragt, die die S-Bahnen nutzen. Demnach sind die Radfahrer sogar zufriedener als die offenbar genervten Fußgänger, die sich an den Rädern vorbeischieben müssen. Dabei würde ein Teil der Befragten das eigene Rad durchaus stehenlassen, wenn es an den Startbahnhöfen abschließbare Radboxen für den eigenen Drahtesel und an den Zielorten ein Leihsystem gebe.
Was fehlt, sind Fahrradparkhäuser
In Leipzig und Halle bietet die Bahn laut Internet zwar auch Mieträder an. Was fehlt, sind Fahrradparkhäuser. „In diesem Punkt ist die Situation in Leipzig nicht besser als in Halle. Wir unterstützen aber die Pläne, dass am Hauptbahnhof in Halle ein Parkhaus für Fahrräder gebaut werden soll“, sagte Mietzsch.
Unterdessen hat sich die Zuverlässigkeit der eingesetzten Züge im S-Bahn-Netz seit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember offenbar verbessert. Mietzsch zufolge kommt es zwar täglich zu Zugausfällen, weil Bahnen kaputt sind, „allerdings reicht die Reserve bislang aus, um den Bedarf abzudecken“. (mz)