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Überraschung Turner Matthias Fahrig: Wasserspringen als Vorbereitung für Olympische Spiele in Rio

Von Petra Szag 02.06.2016, 19:58
Matthias Fahrig trainiert für den Sprung seines Lebens.
Matthias Fahrig trainiert für den Sprung seines Lebens. Schulz

Halle (Saale) - Matthias Fahrig mag es gern spektakulär. Wenn sich der Turner in seiner Trainingshalle an den schwierigsten Elementen versucht, er mehrfach um seine eigene Körperachse wirbelt, über Reckstangen fliegt oder den Sprungtisch, dann kennt er nichts. Deshalb klingt es auch so gar nicht nach dem Tausendsassa, wenn er von seiner Wassersprung-Premiere erzählt: „Als ich da oben auf dem Zehner stand“, sagt Fahrig, „habe ich mir fast in die Hosen gemacht.“

Wie ein Mädchen habe er sich schließlich die Nase zugehalten, als er sich das erste Mal ins Wasser fallen ließ. Danach aber war er nicht mehr zu bremsen. Immer mutiger wurde Matthias Fahrig bei seinen Versuchen. Und ganz offensichtlich hatte er auch eine Menge Spaß dabei, sich in der anderen Sportart auszuprobieren.

Zusatztraining im Wasser

Der Spaßfaktor war auch der Grund, gibt Matthias Fahrig zu, bei dem Prominenten-Duell „Sprung meines Lebens“ mitmachen zu wollen. Als Cheforganisator Andreas Wels ihn zum Probetraining für seine Wasserspiele am 18. Juni in das Nordbad einlud, musste er nicht lange überlegen. „Das ist mal etwas anderes“, sagt er. Das sehr zeitintensive Turntraining - nicht selten allein - kommt manchmal schon monoton daher, ist geprägt von vielen Wiederholungen.

Gewiss, Fahrig kennt das nicht anders. Jetzt, so kurz vor der nationalen Olympia-Qualifikation, muss er im Training ganz schön knüppeln. Da kommt ihm der Ausflug in das andere Metier gerade recht. „Das mache ich praktisch zusätzlich zu meinem normalen Pensum“, erklärt er.

Wenn er auf den Turm steigt, stecken dem Turner schon zwei Trainingseinheiten in den Gliedern. Gerade diese erste Übungseinheit im Wasser habe doch ganz schön geschlaucht. „Immer wieder die Treppe hoch, ich weiß gar nicht, wie viele Male“, zollt er den Wasserspringern Respekt. „Und beim Springen musst du ja auch bei der Sache sein.“

Vorbereitung für Rio läuft

Eine Verletzung nämlich kann der 30-Jährige jetzt gar nicht gebrauchen. Nach seiner Zwangspause wegen eines doppelten Kieferbruchs hat er sich gerade wieder zurückgekämpft. Der Weltcupsieg im April in Kroatien hat ihm Mut gemacht für den anstehenden Kampf um die Olympia-Tickets.

Dennoch bleibt es ein Wettlauf mit der Zeit. Bei den deutschen Meisterschaften als ersten Rio-Ausscheid am 25. und 26 . Juni in Hamburg muss Fahrig auf den Punkt fit sein. Die Topform gilt es erst zwei Wochen später bei der zweiten Qualifikation in Frankfurt zu bestätigen.

Fahrig nutzt das Prominentenspringen auch für die Psyche. „Wann habe ich schon mal die Chance, mich mit Top-Athleten andere Sportarten zu messen“, sagt er. Zugleich kann Fahrig diesen öffentliche Auftritt, der von regionalen TV- und Radio-Stationen begleitet wird, für Werbung in eigener Sache nutzen. Denn Gelegenheit, sich als Turner den hiesigen Fans zu präsentieren, hat er nicht oft.

(mz)