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"Turm" sendet Hilferuf "Turm" sendet Hilferuf: Zwangspause bedroht Existenz von Studentenclub

Von Denny Kleindienst 06.07.2020, 05:53
Blick auf das Kunstmuseum Moritzburg mit dem "Turm" und den Jägerplatz in Halle.
Blick auf das Kunstmuseum Moritzburg mit dem "Turm" und den Jägerplatz in Halle. dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Der Studentenclub „Turm“ hat sich via Facebook an sein Publikum gewendet und um Spenden gebeten. Der Club kämpft in der Corona-Zeit ums Überleben. So sind, wie es in der Mitteilung heißt, bisher 60 Veranstaltungen ausgefallen, hundert weitere wurden abgesagt, 30 Angestellte sind ohne Beschäftigung.

Der Turm teilt dabei das Schicksal vieler Clubs. Seit Beginn des Shutdowns im März können keine Partys, Konzerte, Lesungen, Slams oder sonstige Kulturveranstaltungen im Nordturm der Moritzburg stattfinden. „Nun kommen noch mindestens vier weitere Monate hinzu“, sagt Karl Böttcher, der eigentlich für das Programm des Studentenclubs zuständig ist. Denn nach der siebten Corona-Verordnung des Landes Sachsen-Anhalt dürfen Clubs auch weiterhin nicht für den Publikumsbetrieb geöffnet werden.

„Langsam aber sicher kommen wir hier an eine Grenze.“

Für den Turm als Studentenclub fällt damit der besucherstärkste Monat sowie die gesamte Semesterstartphase aus. „Bisher konnten wir uns durch Rücklagen und unser breites Tätigkeitsfeld über Wasser halten“, heißt es in einer Mitteilung. „Doch langsam aber sicher kommen wir hier an eine Grenze.“ Die Einnahmen durch den Biergarten oder das Sommertheater seien lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.

Es ist auch vielmehr als Beitrag zu verstehen, um das kulturelle Leben aufrecht zu erhalten. Über die Spendenplattform „Startnext“ sammelt der Studentenclub nun Geld. Der Zielbetrag beträgt 25.000 Euro. Karl Böttcher sagt: „Das ist ungefähr die Summe, die wir brauchen, um unsere Kosten zu decken.“ Damit sei noch nicht eine Personalkraft bezahlt.

Wer den Club unterstützen möchte, kann einfach Geld überweisen

Wer den Club unterstützen möchte, kann einfach Geld überweisen. Man kann über die Startnext-Homepage aber auch ein Dankeschön kaufen. Die Auswahl reicht von der Turmtasse für 10 Euro über die Jahreskarte fürs kommende Jahr für 120 Euro bis zur Turm-WG-Party für 400 Euro.

Karl Böttcher kündigt schon an: „Wir werden uns komplett neu erfinden müssen.“ So haben sich einige Leute aus dem Team bereits neue Jobs gesucht. Zuvor muss aber der Club durchhalten, den es seit 47 Jahren gibt. Die Mitteilung auf Facebook endet denn auch mit dem Aufruf: „Halle, rettet euren Turm!“

››Die Spendenkampagne ist zu finden auf www.startnext.com/turm(mz)