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Trampolinspringen boomt Trampolinspringen boomt: Auch Halle ist im Jump-Fieber

Von Janine Gürtler 17.02.2018, 06:00
Jumping Fitness kommt ursprünglich aus Tschechien. Die Hüpfkurse in der Gruppe ziehen auch in Halle die Massen an.
Jumping Fitness kommt ursprünglich aus Tschechien. Die Hüpfkurse in der Gruppe ziehen auch in Halle die Massen an. Veranstalter/World Jumping

Halle (Saale) - Halle ist im Flummi-Modus. Seit Monaten greift der neue Trendsport Trampolinspringen um sich, jetzt erreicht er auch die Saalestadt. Und zwar im großen Stil. Im „K&K“ lädt der hallesche Sportpark am Samstag zum Massen-Hüpfen mit hunderten Gästen ein, der neue Trampolinpark in Halle-Trotha will in Kürze mit 125 Trampolinen ein wahres Hüpf-Mekka werden. Aber was steckt hinter dem Trend? Die MZ beantwortet die wichtigsten Fragen:

Was passiert eigentlich am Samstag im „K&K“?

Wo normalerweise Abendkleider ausgeführt werden, braucht man am Sonnabend Sporthose und Turnschuhe. Im Ballsaal des K&K wird hier auf 150 Mini-Trampolinen gesprungen, was das Zeug hält. „Es wird krachendvoll“, verspricht Sportpark-Geschäftsführer Christian Oppe, der das Event aus der Taufe gehoben hat. In sechs Kursen in unterschiedlicher Ausrichtung - von Kickboxen und  Aerobic bis hin zu Tanz - heizen die Trainer den rund 450 Kursteilnehmern richtig ein.

Eine, die ihre Fitnessjünger am Samstag drillen will, ist Silke Barner. „Es ist extrem anstrengend, das kurbelt so richtig die Fettverbrennung an“, sagt die  46-jährige Trainerin. Koordiniert hüpfen, auf der Stelle laufen, seitlich springen - und das alles in atemraubendem Tempo, 50 Minuten lang ohne Pause, unter den frenetischen Anfeuerungsrufen von Barner. Bis zu 900 Kalorien pro Stunde verbrennt man, die Gesäßmuskulatur lässt grüßen.

Wer kann mitmachen?

Nicht nur für den Po ist der Trampolinsport eine Wunderwaffe, sagt Andreas Wels, Ex-Wasserspringer und vielfacher Medaillengewinner aus Halle. Er muss es wissen, schließlich ist Trampolinspringen fester Bestandteil seines Trainings. „Der Sport ist total gelenkschonend“, sagt er. Das Trampolin federt die Bewegungen ab, schont so Bandscheibe, Knie und Knöchel. Damit kann praktisch jeder springen. Zusätzliches Plus für Frauen: Durch viele kleine Sprünge werden die Oberschenkel trainiert - „perfektes Problemzonentraining“, sagt Wels und lacht.

Wie ist das Verletzungsrisiko?

Ganz ungefährlich ist Trampolinspringen allerdings nicht. Das zeigt sich auch bei den großen Trampolinparks, wo mitunter mehrere Besucher auf einem Trampolin hüpfen. Gerade wenn Kinder mit unterschiedlichen Gewichten gemeinsam springen, so Wels, seien die Kräfte unkalkulierbar: „Dann stürzen sie aus großer Höhe.“ Die Folge können Beinbrüche, Kopfverletzungen oder sogar Wirbelsäulenstauchungen sein - und tatsächlich verzeichnen Ärzte seit einigen Jahren einen deutlichen Anstieg der Verletzungszahlen.

Eintagsfliege oder Dauerbrenner?

Was lange als Gartenbespaßung für Kinder galt, hat sich quasi sprunghaft zum Trend auch für Erwachsene entwickelt. Doch verschwindet der Hüpf-Hype genauso schnell wie er gekommen ist? In den USA funktionieren die Hallen schon seit etwa 14 Jahren. Dort gibt es inzwischen über 500 Parks. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass auch Halle noch eine Weile hüpft. (mz)