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Traditionelle japanische Lebensart Traditionelle japanische Lebensart: Hier gibt es in Halle Kampfkunst aus Fernost

Von Katja Pausch 03.03.2019, 11:00
Dorothee Zimmer betreibt seit über 20 Jahren japanische Kampfkunst. Die setzt auf Selbstverteidigung statt Angriff.
Dorothee Zimmer betreibt seit über 20 Jahren japanische Kampfkunst. Die setzt auf Selbstverteidigung statt Angriff. Silvio Kison

Halle (Saale) - Von außen unscheinbar und etwas versteckt in einem Hausdurchgang, offenbart sich beim Betreten des Yamabushi Dojo in der Scharrenstraße eine völlig andere Welt: Hier, in den Räumen des Kampfkunstvereins inmitten von Halle, treffen sich an sechs Tagen der Woche Gleichgesinnte jeden Alters, um sich gemeinsam in einer Jahrhunderte alten traditionellen japanischen Kampfkunst zu üben.

Und wer am Sonntag im Yamabushi Dojo zu Gast war, konnte gleich noch einen Einblick in alte japanischer Kunst bekommen: An den Wänden des kleinen, aber feinen Kampfkunst-Studios war an diesem Tage eine Ausstellung mit japanischen Rollbildern - Kakemono genannt - zu sehen. „Bei unseren zahlreichen Japan-Besuchen bringen wir jedes Mal einige der wunderschönen Rollbilder mit“, so Dorothee Zimmer.

Traditionelle japanische Kampfkunst Bujinkan Budo Taijutsu in Halle

Gemeinsam mit ihrem Mann Stephan unterweist die sportliche 43-Jährige Hallenser fast jeden Alters in der traditionellen japanischen Kampfkunst Bujinkan Budo Taijutsu. „Zu uns kommen Kinder ab drei Jahren ebenso wie Senioren“, sagt Dorothee Zimmer. Und während die Kleinen das erste Mal Fallen und Abrollen im „Bonsai-Klub“ üben, sind die Älteren - die Ninja Kids zwischen sieben und 14 Jahren ebenso wie die Erwachsenen - dabei, sich in japanischer Kampf- und Lebenskunst zu üben.

„Unser Sport ist kein Hochleistungssport nach strengen Regeln, sondern eher eine Lebenseinstellung, die auf dem Prinzip des Selbstschutzes beruht“, so die Trainerin, die seit über 20 Jahren die japanische Kampfkunst betreibt und dabei auch ihren späteren Ehemann Stephan kennengelernt hat. Insgesamt rund 150 Mitglieder hat ihr Verein Yamabushi Dojo inzwischen. „Unsere ältesten Sportler sind über 60, einige haben erst vor wenigen Tagen mit dem Training begonnen“, sagt Dorothee Zimmer, die am Sonntag zu der kleinen Rollbilder-Ausstellung auch zahlreiche ältere Besucher begrüßen konnte.

Beim Training indes gehe es nicht darum, der Bessere zu sein oder einen Gegner anzugreifen, sondern um eine Vermeidung von Dingen oder Situationen, denen man eigentlich nicht begegnen oder die man nicht erleben wolle, erklärt die zweifache Mutter. Selbstverteidigung in jeder Lebenslage also, die auch in jedem Alter erlernt und betrieben werden könne. Für Frauen beginnt übrigens demnächst ein neuer Kurs. Denn, wie Dorothee Zimmer sagt: „Gewalt - Nein danke!“

››7-Wochen-Kurs von Frauen für Mädchen und Frauen ab 5. März, Kontakt 0177/5275525 (mz)