Touristen aus Baden-Württemberg Touristen aus Baden-Württemberg: Halle lockt die Schwaben
Halle (Saale) - Die Stadt Halle zieht Jahr für Jahr mehr Gäste an. Die Stadtmarketinggesellschaft SMG will diesen Positivtrend weiter befördern - und wirbt dieses Jahr besonders bei den Schwaben um einem Besuch in der Händelstadt. „2015 legen wir den Fokus auf Baden-Württemberg“, sagt SMG-Marketingleiter Tristan Preuk. Anlass ist der Deutsche Evangelische Kirchentag, der in diesem Jahr vom 3. bis 7. Juni in Stuttgart stattfindet. Ein Ereignis, bei dem sich neben den Einwohnern der schwäbischen Metropole auch mehrere Hunderttausend Besucher aus ganz Deutschland einfinden werden.
Sieben großen Kultureinrichtungen
Laut Preuk will das Stadtmarketing dort mit zwei Pavillonzelten Flagge zeigen und insbesondere auf die sieben großen Kultureinrichtungen Halles und deren umfangreiches Veranstaltungsprogramm aufmerksam machen. Da wären unter anderem die Händelfestspiele, Kongresse und Theater- und Opernaufführungen zu nennen. Flankiert werde dies von Werbung in Schnellzügen, die zwischen Halle und Stuttgart verkehren: Die Reisepläne, die in diesen Zügen ausliegen, werden Preuk zufolge Anzeigen aus Halle enthalten.
„Baden-Württemberg verfügt über ein großes, kulturinteressiertes Publikum“, erläutert Preuk. Deshalb wolle man neben dem Auftritt beim Kirchentag in Stuttgart auch zielgerichtet in renommierten Kulturzeitschriften sowie in der Wochenzeitung „Die Zeit“, die in Süddeutschland viele Abonnenten habe, inserieren.
Kampagne „Kulturhäuptlinge - nur bei uns“
Bei der Werbe-Offensive im „Ländle“ geht es speziell um die hallesche Kampagne „Kulturhäuptlinge - nur bei uns“. Unter dieser Marke haben sich die Franckeschen Stiftungen, die sich um den Unesco-Welterbetitel beworben haben, die Stiftung Händel-Haus, die Stiftung Moritzburg, das Landesmuseum für Vorgeschichte mit der Himmelsscheibe, die Martin-Luther-Universität, die Kunsthochschule Burg Giebichenstein und die städtische Kultur-GmbH zusammengetan. Die Einrichtungen lassen ihre Veranstaltungen unter anderem zentral von der halleschen SMG vermarkten.
Allerdings können beim Gang nach Baden-Württemberg finanziell keine allzu großen Sprünge gemacht werden. „Für die Vermarktung der Kulturhäuptlinge stehen pro Jahr 42 000 Euro zur Verfügung“, sagt Preuk. Eine Hälfte des Betrags steuern die Einrichtungen bei, die andere die SMG. Insgesamt verfügt die Gesellschaft über ein Jahresbudget von 1,1 Millionen Euro. Das Programm von Landesmuseum, Stiftungen & Co. werde parallel auch bei sonstigen Auftritten des Stadtmarketings wie auf Tourismus- und anderen Messen präsentiert.
Vor Baden-Württemberg waren in den vergangenen Jahren bereits Nordrhein-Westfalen und Berlin Ziele von Werbekampagnen für die Kulturhäuptlinge. Aus diesen bevölkerungsreichen Bundesländern kommen viele Halle-Gäste. Inwiefern solche Aktionen jedoch zu tatsächlichen Besucherzuwächsen auch aus diesen Regionen führen, lasse sich Preuk zufolge bislang nicht belegen. „Wir führen leider keine Werbewirkungsforschung durch.“ Aus finanziellen Gründen. (mz)