Tourismuskonzept für die Saale Tourismuskonzept für die Saale: Halle entdeckt seinen Fluss

Halle (Saale) - Halle liegt, das ist bekannt, an der Saale. Wie der Fluss touristisch noch besser genutzt werden kann - das wurde am Dienstagabend in der mehr als zweistündigen, gut besuchten Zukunftswerkstatt der Stadt Halle in der historischen Großsiedehalle des Saline-Museums der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dabei war der Veranstaltungsort für die Präsentation der mehr als 50 Seiten umfassenden Konzeption keineswegs zufällig gewählt: Auch das Museum auf der Salinehalbinsel hat Eingang in das neue Saale-Tourismuskonzept der Stadt gefunden - es soll in naher Zukunft bis März 2022 für insgesamt 16,3 Millionen Euro komplett umgebaut werden. Wir stellen einige Projekte vor:
Saale-Promenaden:
Die Promenaden an der Saale in Trotha und am Riveufer werden über die Fluthilfeförderung noch bis 2020 (Trotha) beziehungsweise 2022 (Riveufer) saniert. Bis Ende 2022 soll zudem am Riveufer, finanziert über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), ein neuer Spielplatz für Kinder bis zwölf Jahren mit Kletterelementen aus Holz und Reusen und damit mit thematischem Bezug zur Saale entstehen. Für die Gestaltung durften Kinder selbst Ideen einbringen.
Wassertouristik:
Am Sandanger soll - ebenfalls über GRW finanziert - bis April 2022 eine neue Slipanlage für den privaten Bootsverkehr errichtet werden. Sie ersetzt dann das derzeitige Provisorium in der Emil-Eichhorn-Straße. Geplante Kosten: 559.000 Euro. Ebenfalls bis zum Frühjahr 2022 soll der Mühlgraben für Paddler geöffnet werden, dazu wird an Steinmühle und Neumühle jeweils eine Bootsumtrage eingerichtet. Sowohl die Burgbrücke als auch die Neuwerkbrücke sollen Paddler unterfahren können, um im Boot vom Robert-Franz-Ring bis zur Würfelwiese zu gelangen.
Indes konnte Halles Saalebeauftragter Jürgen Seilkopf eine große Resonanz während der Testphase des neuen Wassertaxis verkünden. 750 Gäste seien innerhalb von acht Tagen befördert worden. Das bisherige Angebot von fünf Haltepunkten soll erweitert und in Richtung Trotha und auch in südlicher Richtung ausgeweitet werden. Allerdings fehlen noch Schiffsführer für das Wassertaxi.
Ziegelwiese:
Nahe des Mühlgrabens auf der Ziegelwiese wird bis April 2022 eine neue Toilettenanlage gebaut. Für Wassersportler wird an gleicher Stelle eine Gepäckstation entstehen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 731 000 Euro.
Brücken:
Vom Pfälzer Ufer wird bis 2022 für 2,7 Millionen Euro die Salinebrücke errichtet. Sie soll den autofreien Verkehr für Fußgänger und Radfahrer bis zur Saline und weiter - über die ebenfalls neu zu bauende Sandangerbrücke - bis zum Sandanger ermöglichen und damit eine direkte Verbindung zwischen Altstadt und Natur herstellen. Die Kosten für die neue Sandangerbrücke, die ebenfalls 2022 fertiggestellt sein soll, belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro.
Saalepforte Bergzoo:
Zoodirektor Dennis Müller stellte die geplante Neugestaltung des Eingangs in der Seebener Straße vor. Demnach wird es an dieser Stelle auf Höhe des jetzigen Luchs-Kinos eine Kletter- und Wasser-Spiellandschaft mit einem Gastronomieangebot geben - außerhalb des Zoogeländes. Außerdem werden Parkmöglichkeiten und Schließfächer für Radfahrer errichtet. Saale-Touristen haben nach den Plänen zudem die Möglichkeit, ohne Eintritt einen ersten Blick auf die dann modernisierte Elefantenanlage zu werfen - „sozusagen als optischer Anreiz, den Zoo zu besuchen“, so Müller.
Stadtmarketing:
Mark Lange, Chef des Stadtmarketings Halle, stellte für das kommende Jahr einen Doppeldeckerbus nach dem Prinzip „Hop on Hop off“ - also des spontanen Zu- und Aussteigens - für Halle in Aussicht. Außerdem ist geplant, das bisher schon sehr erfolgreiche Angebot „Verliebt in Halle“ mittels Gondeln auf die Saale zu erweitern. (mz)