Töpfermarkt in Halle Töpfermarkt in Halle: Marktplatz wirft sich in Schale

Halle (Saale) - Schon von weitem weisen hellbraune Vasen, braune Schüsseln und farbig gestreifte Krüge, wie zufällig in die Landschaft gestellt, dem Unkundigen den Weg zur Töpferei von Susanne Schrader. Deren Werkstatt in Dobis steht neugierigen Besuchern immer offen. Im beschaulichen Dobis, versteckt im Saalekreis unweit von Wettin, ist Susanne Schröder seit 2006 zu Hause. Und dort entstehen Schätze, die das Herz jeden Keramik-Fans höher schlagen lassen.
Einige der schönen Dinge wird Susanne Schröder am kommenden Wochenende gut verpackt mit nach Halle bringen: In der Saalestadt werden über 90 Töpfer aus Deutschland, Frankreich, Tschechien und den Niederlanden ihre zerbrechliche Ware feilbieten - so wie jedes Jahr im Herbst.
Tradition und Markenzeichen des halleschen Marktes
Ebenfalls Tradition und Markenzeichen des halleschen Marktes ist, dass das Event stets unter einem Motto steht - „damit es nicht so langweilig ist“, so Jörg Heise. Der hallesche Töpfermeister macht sich seit langem gemeinsam mit einem kleinen Kreis von Vertretern seiner Zunft um die Ausrichtung des Marktes verdient - mit großem Erfolg.
2017 nun wird Halle sich sprichwörtlich „in Schale schmeißen“. Richtig: Die Schale in jedweder Form steht im Mittelpunkt des Marktes, auch wenn natürlich Tassen und Teller, Krüge und andere Gefäße präsentiert werden. Auch Susanne Schrader wird einige Schüsseln und Schalen beisteuern, wenngleich ihre Spezialität eher der großformatige Brotkasten aus Ton ist. Dank seiner ovalen Form ist der nicht leicht herzustellen. Dazu bedarf es ganz besonderer Fertigkeiten als Töpfer oder Töpferin.
Susanne Schröder hat als selbstständige Keramikerin ihre eigene Werkstatt
Die von der Nordsee stammende Künstlerin kann da einiges vorweisen. Lehre in Flensburg, anschließende Lehr- und Wanderjahre ins französische La Borne - bekannt als „Dorf der Töpfer“ -, nach Schottland, Italien und zur Meisterprüfung nach Stuttgart. Seit 1999 betreibt Susanne Schröder als selbstständige Keramikerin ihre eigene Werkstatt.
Das Besondere ihrer Arbeiten liegt in der Art, wie ihre Gefäße glasiert und vor allem gebrannt werden. „Ich brenne meine Keramiken im Gasofen, bei offener Flamme“, so die Töpfermeisterin. Das Ergebnis sei zumeist überraschend, denn je nach Entfernung zur Flamme im Ofen fällt die Glasur - eine eigene Rezeptur der uralten Chino-Glasur, unterschiedlich aus. „Es ist jedes Mal wie Weihnachten, wenn ich den Brennofen öffne“, lacht die Künstlerin.
Wer neugierig geworden ist: Der Töpfermarkt auf dem halleschen Marktplatz hat am Samstag von 10 bis 18 Uhr, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. (mz)