Tila Brea will zurück zu den Wurzeln Tila Brea will zurück zu den Wurzeln : Rock-Lady singt jetzt deutsch
Halle (Saale) - Musik, sagt sie, hat sie schon immer gemacht. „Ich habe schon als Kind gerne gesungen, so ungefähr, seit ich fünf war“, sagt Tila Brea, macht sich’s auf dem weißen Sofa in ihrem Wohnzimmer bequem und schmettert ein paar Töne, die beweisen: Sie hat’s drauf. Erst neulich blieb den Zuhörern im Steintor beim Weihnachtssingen fast die Luft weg, als die Sängerin mit dem langen schwarzen Haar sängerisch und auch optisch mehr als souverän Conchita Wurst coverte, und viele fragten sich: „Ist das jetzt das Original?“
War es nicht - es war Tila Brea. Ihrem Vater habe sie es zu verdanken, dass sie singen kann. „Durch ihn hatte ich eine Superschule, so dass ich schon frühzeitig die zweite Stimme halten konnte“, erinnert sich Tila Brea. „Eigentlich liegt es schon lange in der Familie - mein Urgroßvater war Hofkapellmeister bei Windisch-Graetz.“ Doch Talent alleine reicht natürlich nicht für eine Karriere als Sängerin, wie sie die sympathische junge Frau derzeit hinlegt. So hieß und heißt es denn auch für Tila Brea: Üben, üben, üben. Das aber immer mit viel Spaß - und meistens auch mit der eigenen Gitarre. Mit elf nahm sie Gitarrenunterricht - klassische Konzertgitarre - weil sie sich beim Singen selbst begleiten wollte. Mit 16 gab’s dann die ersten Auftritte - als Dancefloor-Sängerin in Diskotheken. Später sollten Rock, Pop, Soul hinzukommen.
Mama hat zu tun
Den Sprung in die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender hat Tila Brea längst geschafft, ebenso zahlreiche Bühnenauftritte (darunter zum Laternenfest) und einige Nummer-Eins-Hits in den Hitparaden. Der bisher größte: „Das könnte Liebe sein“. Der war im Sommer 2013 der mit am häufigsten gespielte Song. „Das ist schon ein wenig aufregend, wenn man sich selbst im Radio hört“, freut sich die zweifache Mutter mit der superschlanken Figur, der man ihre zwei Jungs - fünf und zwölf Jahre alt - nicht ein bisschen ansieht. Wenn die beiden aus dem Haus sind, geht’s ans Singen. Meistens im Tonstudio gleich nebenan, in dem Uwe Nickolaus - Tilas Begleiter auf der Bühne wie auch im täglichen Leben - als Produzent arbeitet. Manchmal wird aber auch das heimische Wohnzimmer zum Arbeitsplatz. „Kurz vor Auftritten bleibt dann für meine Jungs die Wohnzimmertür auch mal zu. Sie wissen dann: Mama hat zu tun“, so Tila Brea.
Ihre Songs, die zumeist aus der Feder von Texter Frank Lausch stammen, von Ehemann Uwe Nickolaus komponiert werden und Erlebnisse aus dem eigenen Leben wie aus dem Freundeskreis erzählen, singt die gebürtige Hallenserin in deutscher Sprache. „Ob man das als Schlager bezeichnen will oder nicht, kann jeder für sich entscheiden“, sagt die Sängerin, die ihre Songs in Richtung Westcoast, Country und Rock einordnen würde.
Live im "Objekt"
Klar aber ist - wer deutsch singt, gibt sich der Kritik des Publikums mehr preis als mit englischen Titeln. „Deutsche Texte versteht schließlich jeder - und jeder kann da natürlich mitreden“, so Tila Brea, die sich künftig wieder mehr auf der Bühne, vor lebendigem Publikum, präsentieren möchte. „Ich will sozusagen ,Back to the Roots’ - wie in früheren Zeiten“, meint Tila Brea. Am Donnerstag können ihre Fans sie, begleitet von drei Musikern, mal wieder live im Objekt erleben, bevor sie auf eine kleine Tournee durch Deutschlands Süden aufbricht. (mz)
Tila Brea und Band, Donnerstag, 18. Februar, 20 Uhr im Objekt 5.