1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Thomas Stiebale vom "Le Feu": Thomas Stiebale vom "Le Feu": Halles Flammkuchen-King

Thomas Stiebale vom "Le Feu" Thomas Stiebale vom "Le Feu": Halles Flammkuchen-King

Von Jan Möbius 05.11.2016, 15:00
Die Flammkuchen-Profis Thomas Stibale  und Sarah Inderlied haben im „Le Feu“ in der Bernburger Straße 40 Varianten im Angebot.
Die Flammkuchen-Profis Thomas Stibale  und Sarah Inderlied haben im „Le Feu“ in der Bernburger Straße 40 Varianten im Angebot. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Flammkuchen ist freilich nicht jedermanns Sache. Ihn zu essen, das gleiche aber schon fast einer Kunst. Der das sagt, muss wissen, wovon er redet. Denn die Spezialität aus dem Elsass begleitet ihn inzwischen schon fast sechs Jahre seines Lebens. Jeden Tag, versteht sich. Thomas Stibale ist so etwas wie Halles Flammkuchen-King. Dabei wohnt der 28-Jährige aus Osnabrück gerade einmal drei Monate in der Saalestadt - und das ganz freiwillig. In der Bernburger Straße, da, wo einst reihenweise angesagtes Sushi über Tisch und Theke ging, verkauft er nun Spezialitäten der ganz anderen Art: Im „Le Feu“ gibt es nämlich ausschließlich Flammkuchen. Und das gleich mal in 40 verschiedenen Varianten.

Sein Handwerk gelernt hat Stibale im, wie er es nennt, Ur-Le-Feu. Das hat sein heutiger Chef - einem gebürtigen Hallenser - und inzwischen Franchise-Geber 2011 in Osnabrück aufgemacht. „Da habe ich damals erst als Küchenaushilfe angefangen und später eine Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie gemacht“, sagt Stibale. Das Ur-Le-Feu in Osnabrück leitete er sogar. Mit wachsendem Erfolg startete auch die junge Kette durch. Und immer wieder war Stiebale dabei.

Flammkuchen-Restaurant unter dem Namen „Le Feu“

In Halle eröffnete er jetzt das inzwischen dreizehnte Flammkuchen-Restaurant unter dem Namen „Le Feu“. Und so auch gleich das erste und bislang einzige dieser Art in Ostdeutschland. Die „13“ lässt Stibale dabei nicht als Pechzahl gelten. „Das Restaurant läuft gut an. Wir sind zufrieden“, sagt er. Auch wenn die Lage in der August-Bebel-Straße etwas versteckt ist: Universität und Oper bringen doch einiges an Laufkundschaft.

Aber auch das Buch mit Bestellungen für einen der Tische, die es so nur um „Le Feu“ gibt, füllt sich mehr und mehr. Ohnehin hat das Restaurant seine Eigenheiten, die es gleich mit den zwölf Schwestern teilt. Alte Weinkisten an der Decke, eine speziell angefertigte Theke, Tische, Stühle und vor allem gepolsterte Bänke, die anderenorts längst Kultstatus haben. An die einstige Sushi-Bar erinnert so gar nichts mehr.

Kunst des Flammkuchen-Essens?

Fragt man sich: Was ist denn nun die eigentliche Kunst des Flammkuchen-Essens? „Die Ruhe und die Geselligkeit“, sagt Stibale. Es gehe nur um die Gemütlichkeit, um das lange Zusammensitzen. „Oft essen wir schnell, hektisch, fast im Vorbeigehen“, meint der Fachmann, der noch sein eigener Chefkoch aber inzwischen auch eine Art Ausbilder ist. Denn Partnerin Sarah, angestellt eigentlich im Service, wird gerade fit für die Flammkuchen-Front in der Küche gemacht. Von dort kommen bei Bedarf und auf Wunsch ganze All-you-can-Eat-Orgien frisch auf den Tisch. „Darum geht es dann.

Mit Freunden Flammkuchen essen, gern quer durch die Karte, und dazu in aller Ruhe einen guten Elsässer Wein trinken“: Das ist für Thomas Stibale die Kunst des Flammkuchen-Essens. Für Halle hat sich Stibale entscheiden, weil er hier an der Saale Parallelen zu seiner Heimstadt Osnabrück findet. So gibt es eine ähnlich große Uni in der niedersächsischen Stadt, die, wie Halle im Saalekreis, inmitten einer eher ländlichen Gegend, dem Osnabrücker Land thront. Nur, dass in der Stadt des Westfälischen Friedens etwa 80.000 Menschen weniger wohnen als in Halle. Stibale fand die Saalestadt gleich toll. Für ihn beginnt, wie er sagt, hier ein ganz neuer Lebensabschnitt. (mz)

Halles Flammkuchen-Restaurant im Internet unter www.lefeu.de