Theater Apron Theater Apron: Kunstgenuss trotz Hindernissen

Halle (Saale) - Sie wissen, wovon sie reden, wenn sie in so einem Stück spielen: Alexander Terhorst und Martin Kreusch, das aktuelle Duo des Theaters Apron, das am Montag mit „Casablanca!“ Premiere feiert. Premiere einer faktischen Neufassung und Neu-Inszenierung des Stücks von Regisseur Volker Dietzel, der den Stoff schon vor zehn Jahren an gleicher Stelle mal mit seinem freien Theater auf die Bühne gebracht hatte. Und auch diesmal wird es wieder Halles traditionelles und auch Mitte August noch gähnendes Sommerloch zu stopfen helfen, allerdings gänzlich aus eigenen Mitteln - und aus den Mitteln des Kartenverkaufserlöses: Denn städtische Zuschüsse gibt es für Apron nicht.
Ein Kunstgenuss mit und trotz Hindernissen wird also gleich in doppelter Hinsicht, was Terhorst und Kreusch - am Klavier unterstützt von Alexander Goldenberg - den Freunden des Freilufttheaters präsentieren. Denn zu dem unerfreulichen finanziellen Produktionshindernis kommt zum Glück ein höchst vergnügliches Hindernis dramaturgischer Art - womit wir schon beim Handlungsansatz wären. Es geht um die Kultfilmnacht eines Vereins der Freunde von Filmklassikern namens „Casablanca“, der zur Vorführung welches Filmklassikers eingeladen hat? Richtig, „Casablanca“. Doch just als es losgehen soll - es ist schon dunkel im Saal und die Spannung steigt - just in diesem Augenblick gibt das dem Nachkriegsfilm gegenüber gleichaltrige, museale Vorführgerät seinen Geist auf. Und Versuche, ein Ersatzgerät vom benachbarten Filmclub - der hier Filmclub Merseburg heißt - zu ergattern, scheinen zu scheitern oder sich in eine mehr als abendfüllende Länge zu ziehen.
Was tun? Der Filmvorführer und der Kartenabreißer (Terhorst und Kreusch) sind natürlich beide begeisterte Cineasten, mit einem gemeinsamen Lieblingsfilm namens ...? Richtig, „Casablanca!“. Deshalb beschließen sie, den Film zu erzählen - ach was, ihn sich gegenseitig und ihrem Kinopublikum, das hier zugleich Halles Theaterpublikum ist, vorzuspielen. Und damit nimmt ein ungewöhnlicher Sommerspaß voller Kabinettstückchen seinen Lauf. Man sollte sich das nicht entgehen lassen!
Premiere am Montag im Graben der Moritzburg. Weitere Vorstellungen: Dienstag sowie am 24., 30. und 31. August und am 7.-9. September, Beginn 19 Uhr. (mz)