Thalia-Theater in Halle Thalia-Theater in Halle: Neuinszenierung von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"

Halle (Saale)/MZ - Wer kennt ihn nicht, den tschechischen Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, der Jahr für Jahr in der Weihnachtszeit auf etlichen Fernsehsendern und auch in manchem Kino zu sehen ist. Jetzt wird „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ auf der Bühne des Opernhauses gezeigt, und zwar als Produktion des Thalia Theaters.
„Wir sind große Fans des Films“
Das Regieteam Marlis Hirche und Oliver Dassing, das bereits mit ihrer Theaterversion von „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ den Nerv des jungen wie älteren Publikums traf, bringt das bekannte Märchen auf die Bühne. Gemeinsam mit Gabriele Hänel haben sie eine Fassung für das Theater geschaffen, die sich zwar sehr an die Dramaturgie des Filmdrehbuches von František Pavlicek hält, aber zugleich auch sehr deutlich macht, dass es sich hier nicht um eine Eins-zu-Eins-Übertragung handelt, sondern um ein eigenes Theaterstück.
„Wir sind beide ganz große Fans des Films“, sagen Marlis Hirche und Oliver Dassing. Die Regisseure schwärmen von der Aschenbrödel-Version, die von Bozena Nemcová stammt, das vor allem, weil Aschenbrödel in dieser Fassung nicht nur auf den Prinzen wartet, sondern die Geschichte selbst in die Hand nimmt, obwohl sie ständig unter den Schikanen der Stiefmutter leiden muss. Mit ihrer Inszenierung wollen sie aber vor allem zeigen, dass es großen Spaß macht, den Stoff auf die Theaterbühne zu holen. „Es wird komödiantisch und romantisch“, stellen sie in Aussicht. Musik aus dem Film hilft dabei.
Außerdem ist diese Version auch eine Geschichte vom Erwachsenwerden. Der Prinz rebelliert gegen den Vater, Aschenbrödel gegen die Stiefmutter. Das Mädchen hat dabei ihre ganz eigene Welt mit den Tieren. Egal, ob Vögel, Schaf, Hühner, Eule oder Wildschwein - die vielen Tiere auf der Bühne wurden übrigens von der Bad Kösener Plüschtierfabrik dem Theater kostenlos als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Ein Beitrag der Firma, um die Kultur zu unterstützen.
"Alle Tiere haben Spielzeugcharakter"
„Alle Tiere haben Spielzeugcharakter. Das deckt sich dramaturgisch und inhaltlich gut“, erklärt Marlis Hirche. Bühnenbild und die Kostüme hat Kattrin Michel geschaffen. An der Theaterversion, die auf die Opernbühne kommt, wirken übrigens über 30 Personen mit, denn neben den Thalia-Schauspielern und Sophie Lutz als Gast in der Titelrolle, treten auch kleine Tänzerinnen aus dem Ballettstudio der Oper als Tauben und viele weitere Kleindarsteller in verschiedenen Rollen auf, beispielsweise auf dem Ball im Königsschloss.
Dort soll es übrigens hoch her gehen: Ballgäste sind die potenziellen Bräute des Prinzen, die mit ihren Müttern gekommen sind und „ ihre Mitgift“ im Modell dabei haben, ihre Schlösser im Kleinformat. Da wird der Zuschauer Schlösser wie Neuschwanstein, die Burg Rabenstein oder das Schloss Moritzburg erkennen.Premiere ist am Samstag, 7. Dezember um 18 Uhr in der Oper Halle.