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Teutsche Theater Teutschenthal Teutsche Theater Teutschenthal: Es lebe die Revue

Von kornelia privenau 03.12.2013, 21:31

teutschenthal/MZ - Auch ein kleines Haus kann mit großen Zahlen aufwarten: Das Teutsche Theater Teutschenthal (TTT) hat in diesem Jahr bislang 35 Vorstellungen für sein Publikum auf die Bühne gebracht und 15 Gastspiele organisiert. Im Schnitt waren sie zu mindestens 50 Prozent ausverkauft. Kein Stuhl mehr frei war bei allen Premieren. Lieblingsprogramme des Publikums sind Best of mit „Essen for een“ (nach dem klassischen Sketch „Dinner for one“) und das Erotikprogramm „Was zwischen Mann und Frau passieren kann“. Die Komödien „Die Hose“, „Der Widerspenstigen Zähmung“ und „Il Campiello“ stehen in der Gunst des Publikums ganz oben.

Intendant Armin Mechsner sieht die positive Entwicklung dennoch etwas schaumgebremst. „Sieben Stücke im aktuellen Programm, damit sind wir am Limit“, sagt er. Man dürfe nicht vergessen, dass „wir ein Dorftheater sind, in dem Leute Theater spielen, die alle einem Beruf nachgehen, Schüler oder Studenten sind“. Das setze natürliche Grenzen, ebenso die Mitgliederzahl des Ensembles. Das sei mit den gegenwärtig 30 Leuten genau richtig aufgestellt. Im Prinzip kenne jeder seine Aufgabe, setze seine Prioritäten und das Theater nehme dabei seinen Platz ein.

Ein starres Gebilde ist das TTT aber keinesfalls. Der in diesem Jahr begonnene Generationswechsel wird laut Mechsner fortgesetzt. Der nächste Schritt erfolgt schon nach den Weihnachtsvorstellungen. Dann übergibt Mechsner, der eben noch das Märchen „Schneewittchen“ inszenierte, an Matthias Scholz. Mechsner sieht dieser Veränderung völlig entspannt entgegen. „Jugend und Jugend, das passt“, meint er resolut, wie man ihn am TTT kennt. Scholz wird die Probenarbeit zunächst mit Sprechübungen weiterführen.

Das Jahr 2014 wird für das Publikum wieder Neues bringen. Sieben Stücke bleiben im Spielplan. Ein Knüller soll schon im Februar auf die Bühne kommen - die 20er Jahre rücken die Schauspieler mit bekannten und weniger bekannten Texten und Liedern ins Scheinwerferlicht. Entwickelt wird das Programm von Nuri Mechsner-Feldmann. Sie führt auch Regie. Kostüme seien inzwischen ausgesucht, über die Bühnendekoration hüllen sich die Teutschenthaler allerdings noch in Schweigen. „Wir wollen überraschen“, so Mechsner.

Einer Ur-Idee will das TTT im zweiten Halbjahr der Spielzeit 2014 folgen. Mechsner, dem ein Händchen für Stück- und Textauswahl nachgesagt wird, arbeitet schon fleißig an einer Teutschenthal-Revue. Was läuft da so in dieser Gemeinde, Politik und Politiker, wer sind die Macher, wer die Gewinner oder auch die Verlierer? Wer sorgt - freiwillig oder unfreiwillig - für Komik? Das dürfte, eingedenk der fürs Kabarett erlaubten Zuspitzung, ein toller Stoff werden. „Aber kein reines Kabarett, sondern eine Revue mit Wort, Gesang und Tanz“, so der Intendant. Nach der Sommerpause werden sich die Theaterfans vom Ergebnis überzeugen können.

Mechsner und Scholz sind überzeugt: Bis es so weit ist - Achtung, Kabarett! - wird wohl die „längste Straßenbaustelle aller Zeiten in Teutschenthal“ abgeschlossen und der letzte Müll der Zehntausenden Motocross-Fans im Talkessel entsorgt worden sein. Die Themen für die neue Revue liegen also quasi vor der Theater-Tür. Zweifelt da noch jemand?