Zu Ehren Konrads des Großen Templerorden in Wettin - das machen die Tempelritter heute
Regelmäßig treffen sich die Templer in Wettin, um Konrad dem Großen zu gedenken. Doch was ist ihr Ziel heutzutage?
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Wettin/MZ. - In weißer Robe, verziert mit einem großen roten Kreuz, stehen die Tempelritter beisammen und gedenken Konrad dem Großen. 868 Jahre ist sein Tod her und dennoch spielt sein Schaffen noch heute eine große Rolle.
Der Graf von Wettin ist eine der prägendsten Persönlichkeiten der Wettiner Dynastie. Sein Vater, Graf Thimo von Wettin, war Mitstifter des Naumburger Doms, und die Wettiner Linie lässt sich bis in europäische Königshäuser wie das belgische zurückverfolgen, weiß Clemens Hardelt, ein heute noch aktiver Tempelritter, der mit der Geschichte vertraut ist.
Templerorden wurde aufgehoben, bis sich 1996 in Wettin eine neue Komturei gründete
Bis 1308 unterhielten die Tempelritter eine Komturei unweit von Wettin, in Mücheln. Heute zeugt noch die beeindruckende, um 1280 errichtete Templerkapelle von ihrer Präsenz. „Nachdem der Templerorden aufgehoben wurde, stand dieses Kirchengebäude nicht mehr lange einer kirchlichen Nutzung zur Verfügung. Die Kirche wurde dann nur noch profan genutzt. Es wurden die Fenster vermauert und Zwischenböden eingezogen“, weiß Hardelt. Jahrhunderte lang diente das Gotteshaus als Speicher und Scheune. Im Nachhinein ein Segen, denn so blieb die Architektur erhalten. „Diese Kapelle ist in ihrer Originalität europa- und weltweit fast einzigartig.“
1996 erfolgte die Wiederbegründung der Komturei „Sancta Maria Sub Monte Sereno“ durch den General Großprior für Deutschland, Werner Rind – die Komturei zählt damit zur ersten Neugründung eines Tempelritterordens in den neuen Bundesländern. Doch was machen die Tempelritter überhaupt?
Tempelritter wollen christliche Werte bewahren und verbreiten
„Wir verstehen uns als Bewahrer und Verbreiter christlicher Werte“, sagt Hardelt. Das bedeute nicht, dass die Templer eine intolerante oder gar fundamentalistische Haltung haben. „Vielmehr bedeutet es die Bewahrung der christlich-menschlichen Werte, deren Ausübung sowie Weitergabe durch gutes Beispiel im Handeln und Denken“, erklärt der Templer. Darüber hinaus wollen sie den ökumenischen Gedanken stärken und Menschlichkeit sowie Nächstenliebe praktizieren. Auch sorgen die Templer dafür, dass die Geschichte des Ordens erhalten bleibt und vervollständigt wird.
Traditionen folgen sie dennoch. „Wir erhalten und pflegen die ritterlichen Tugenden und Gebräuche des ersten geistlichen Ritterordens, wie auch die Ideale der Ritterlichkeit“, betont Hardelt.