"Telefon steht nicht mehr still" "Telefon steht nicht mehr still": HFC unterstützt Behindertenverband mit Sammelaufruf

Halle (Saale) - Als die Mannschaft sich zum Gruppenbild hinter den Rollstühlen aufstellt, schüttelt einer der Spieler noch immer den Kopf. „Abgefackelt? Wer macht so etwas?“, will er wissen. Erst vor kurzem haben die Kicker erfahren, dass Unbekannte am vergangenen Wochenende den Transporter des Allgemeinen Behindertenverbands in Neustadt angezündet haben. Nun wollen sie mit ihrem guten Ruf die Hallenser um Spenden für einen neuen Bus bitten. Und dafür ist eine Menge Geld nötig.
HFC unterstützt mit Sammelaufruf Behindertenverband
„Das Ziel ist, 45.000 Euro zusammenzubekommen. Denn die Versicherung zahlt leider nur den Zeitwert des Fahrzeugs“, sagt Gerd Micheel, Gründer des Vereins „Pro Handicap“. Dieser habe damals das Geld für den Bus gesammelt und zur Verfügung gestellt, sagt der Inhaber eines Küchenstudios. 15.000 Euro seien innerhalb einer Woche schon zusammengekommen.
Das freut vor allem Uwe Willamowski, den Vorsitzenden des Behindertenverbands. „Das Telefon steht praktisch nicht mehr still. Es melden sich Journalisten und Menschen, die helfen wollen. Dass uns der HFC jetzt helfen will, ist natürlich eine sehr große Hilfe“, sagt der Fußballfan.
Auf Website und in sozialen Medien auf Schicksal aufmerksam gemacht
Willamowski verpasst kaum ein HFC-Spiel und nun kann er auf die Hilfe „seines“ Vereins zählen. „Wir haben davon erfahren, dass das Auto abgebrannt wurde und da sollten wir als Verein zusammenstehen“, sagte HFC-Kapitän Jan Washausen. „Wir als Mannschaft stehen dahinter: Lasst uns helfen, dass die Jungs, die gehandicapt sind, uns weiter unterstützen können. Dafür ist ein Transportmittel wichtig.“ Auch HFC-Trainer Torsten Ziegner rief die Hallenser auf, zu spenden. Es sei schlimm, was passiert sei, nun müsse man nach vorne schauen und dafür sorgen, dass die Behinderten schnell wieder mobil sind.
Der Verein macht auf seiner Website und in sozialen Medien bereits auf das Schicksal des Behindertenverbandes aufmerksam. Willamowski steht jeden Tag, den er nur noch einen Transporter zur Verfügung hat, vor einem Berg an Problemen. Den Transport von Menschen in Altersheimen habe man teilweise einschränken müssen. Gäbe es einen neuen Bus, könnte das Angebot wieder ausgeweitet werden.
Informationen zum Spendenkonto gibt es auf der Internetseite des Allgemeinen Behindertenverbands Halle: www.abih.de. (mz)