Tanzbar Palette Tanzbar Palette in Halle: Was ein Urgestein der halleschen Szeneclubs ausmacht

Halle (Saale) - Selbst am hellichten Tag zeugt der Boden in der Tanzbar Palette von durchfeierten Partynächten: Bei jedem Schritt klebt man ein wenig fest. Und so „kleben“ auch die Gäste der Tanzbar seit Jahren an ihrem Club: Viele sind mit der Palette erwachsen geworden und kommen heute immer noch zu den After-Work-Partys von Torsten Schreck und Thomas Walther, die den Club gemeinsam betreiben.
Seit 22 Jahren arbeiten die beiden zusammen und bringen ihren Club nach vorn. „Damals gab es in Halle noch nicht soviel - da haben wir gesagt, wir machen es einfach selbst“, erklärt Thomas Walther. Eigentlich seien sie „ganz normale Hallenser Jungs“ gewesen. Schreck hat Zimmermann gelernt, Walther Maurer. Beide reisen gerne, sind Familienmenschen - aber haben eben auch eine Leidenschaft fürs hallesche Nachtleben. Zunächst seien sie dann natürlich total optimistisch gewesen - aber die Blase sei schnell geplatzt und es folgte ein „hartes Jahr“ für die beiden Geschäftsleute.
Palette in Halle: „Man braucht ein Publikum, das immer zu einem steht“
Danach hatte sich die Palette dann aber behauptet und das Publikum war da. „Man braucht ein Publikum, das immer zu einem steht“, betont Schreck - das sei nicht selbstverständlich. Deshalb sei es den beiden besonders wichtig, auch mit den Gästen ins Gespräch zu kommen und Feedback zu bekommen. Und so standen die Partybesucher auch hinter der Palette, als sie im vergangenen Winter für einige Monate schließen musste, um die Brandschutzbestimmungen zu erfüllen.
„Wir haben gleichzeitig noch ein bisschen aufgehübscht, die Toiletten erneuert und gestrichen“, zählt Torsten Schreck auf - aber es sei toll gewesen, dass die Stammgäste nahezu ungeduldig auf die Neueröffnung im Februar gewartet hätten und treugeblieben sind.
Palette in Halle: Angeblich der „beste Cuba Libre der Stadt“
Kein Wunder - schließlich lockt die Palette, die 1954 ursprünglich wirklich einmal eine richtige „Tanzbar“ gewesen ist, mit vier Tanzflächen, einer großen Bühne und mehreren Tresen. Besonders beliebt ist auch die große Fotobox, die von den Partygästen regelmäßig genutzt wird, um lustige Schnappschüsse zu machen. Legendär sind die After-Work-Partys in der Palette: Seit 15 Jahren lädt die Tanzbar jeden zweiten Donnerstag ab 20 Uhr zu Buffet, Cocktails und Tanz ein. Wer zum Feierabend also noch einmal die Hüften schwingen möchte, hat ein festes Datum.
Außerdem soll es Gerüchten zufolge den „besten Cuba Libre der Stadt“ in der Palette geben. Aber die „Hallenser Jungs“ locken auch mit kreativen Ideen wie dem Beat Box Festival, das Mitte Juli stattgefunden hat oder den Klassikern wie 80er und 90er Partys. „Ohne Studenten wäre unser Geschäft sicher schwieriger - aber wir können uns auch nicht von ihnen abhängig machen“, erklärt Schreck. Großes Steckenpferd der Palette sei daher die Vielfalt, die Menschen aus vielen Altersgruppen anlockt.
Aber die beiden wissen auch: Konkurrenz belebt das Geschäft. „Wir sind froh über jeden, der in Halle etwas anbietet“, betont Schreck. Zwischen den Clubbetreibern herrsche ein „gutes Miteinander“ und auch die Zusammenarbeit mit den vielen Mitarbeitern in der Palette sei perfekt. „Und natürlich sind wir auch den Hallensern sehr dankbar, dass sie uns so treu sind“, betont Walther. (mz)